Schläfer
Deutschland/Österreich 2005, Laufzeit: 105 Min., FSK 12
Regie: Benjamin Heisenberg
Darsteller: Bastian Trost, Mehdi Nebbou, Loretta Pflaum, Gundi Ellert, Wolfgang Prangler
Ein üblicher Verdächtiger
juggernaut (162), 11.06.2006
Wenn ein Film sich viel Zeit nimmt für seine Szenen und Figuren, kann er damit ganz schnell langweilen ? oder aber die Spannung effektiv verdichten. Über eine Stunde gehört ?Schläfer? zu letzterer Kategorie, danach weiß der Film nicht mehr so recht, was er sein und wo er hin will. Am Ende ist es dann doch eher eine Variation der klassischen Dreiecksgeschichte um Liebe, Freundschaft, Loyalität und Verrat (Und wie jede solche Konstellation, die ein gewisses Format hat, ruft auch ?Schläfer? an manchen Stellen die entfernte Erinnerung an den Klassiker ?Jules und Jim? wach).
Die Motive Terrorismusverdacht und Bespitzelung dienen dabei in erster Linie als Treibsatz für die Entwicklung der drei Hauptfiguren, insbesondere des Virologen Johannes, der sich sowohl in wissenschaftlicher als auch in amouröser Konkurrenz zu seinem algerischen Kollegen und Freund Farid befindet. Dieser wird vom Bundesnachrichtendienst verdächtigt, ein islamischer Fundamentalist und potenzieller Attentäter zu sein. Johannes, der sich zunächst widerstrebend vom BND als Informant hat anwerben lassen, soll helfen, den Verdacht zu erhärten ? oder zu entkräften. Am Ende seines inneren Konflikts wird die Eigensucht, unterstützt von der Eifersucht, über die Loyalität siegen, was wohl der Lebenswirklichkeit in den meisten Fällen entsprechen dürfte.
Dass Johannes in der Schlussszene auch noch eine Art von ?Absolution? für seinen Verrat sucht, gehört zu den weniger überzeugenden Einfällen des Films. Der nichtsdestoweniger durchweg gut gespielt ist und mit ebenso abwechslungs- wie ideenreicher Kameraarbeit punkten kann. So liegt ?Schläfer? trotz einiger Schwächen und Längen sichtlich über dem Durchschnitt.
-----
www.dernamederseite.de
Eins, zwei, drei
Filmforum eröffnet den nächsten Zyklus der „Filmgeschichten“ – Reihe 05/22
Industrie im Wandel
„We Are All Detroit“ im Filmhaus – Foyer 05/22
Beziehungs-Dreieck in Schwarz-Weiß
„Wo in Paris die Sonne aufgeht“ im Odeon – Foyer 04/22
Tanzen ohne Grenzen
Tanzfilmfestival Moovy bringt die Leinwand zum grooven – Festival 04/22
Kindergeburtstag als Seismograf
„Kelten“ im Odeon – Foyer 04/22
Feministische Gegennarrative
Das Internationale Frauen* Film Fest kehrt zurück ins Kino – Festival 03/22
Alles in bester Ordnung
Start: 26.5.2022
France
Start: 2.6.2022
Jurassic World: Ein neues Zeitalter
Start: 9.6.2022
Sundown – Geheimnisse in Acapulco
Start: 9.6.2022
A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe
Start: 16.6.2022
Lightyear
Start: 16.6.2022
Elvis
Start: 23.6.2022
Axiom
Start: 30.6.2022
Wie im echten Leben
Start: 30.6.2022
Beim Filmemachen zugucken
Das 2. Japanese Film Festival – Festival 02/22
Rifkin’s Festival
Start: 7.7.2022
Leben in der Geisterstadt
„La Cen“ im Filmhaus – Foyer 02/22
Wohnungskaufketten
„pereSTROIKA – umBAU einer Wohnung“ im Filmhaus – Foyer 02/22
„Diese Generationenkonflikte kennen viele“
Katharina Marie Schubert über „Das Mädchen mit den goldenen Händen“ – Gespräch zum Film 02/22
Vom Kleinen zum ganz Großen
„Stranger than Fiction“ traut sich was – Festival 02/22
Wie wir wohnen wollen
Städtische Wohnutopien im Realitäts-Check – Reihe 01/22
Heile Welt
Über Fluch und Segen der Illusion – Vorspann 01/22
„In der Geschichte geht es um Machtverhältnisse“
Bettina Oberli über „Wanda, mein Wunder“ – Gespräch zum Film 01/22
Hingerissen von den Menschen
Kinoheldinnen #5: Die Filmemacherin Lina Wertmüller – Portrait 12/21
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.