Monster
USA 2003, Laufzeit: 111 Min., FSK 16
Regie: Patty Jenkins
Darsteller: Charlize Theron, Christina Ricci, Bruce Dern, Scott Wilson, Lee Tergesen, Pruitt Taylor Vince, Annie Corley, Marco St. John, Bubba Baker, Mark Macaulay, Brett Rice, Robb Chamberlain, Chandra Leigh, Catherine Mangan, Christian Strokes, Tim Ware
Warum einen Oscar?
orniva (2), 06.10.2005
Ich finde nicht, dass der Film dem entsprach was die Medien vorausgesagt hatten. Es war eine durchschnittliche schauspielerische Leistung zu sehen , über die ich ziemlich enttäuscht war.
Mut zur Häßlichkeit?? Was soll der arme Durchschnittsamerikaner denn nun denken?? Haben sie jetzt alle einen Oscar verdient??
Ich weiß wirklich nicht, was an diesem Film so besonderes sein soll!!
Amerikas erste Serienkillerin
Kinokeule (541), 09.05.2005
So, so Aileen Wuornos war also die erste Serienmörderin in den USA. Schon klar, dass dies allein schon als Zündfunke für die Hollywoodmaschine ausreicht. Schließlich gibt es bereits eine Menge Filme zum Thema „Todesstrafe“ (Das Leben des David Gale, Dead Man Walking) die das Thema weitgehend abgearbeitet haben. Aber eine Frau auf der Todesliege? Wow, die Emanzipation ist endgültig angekommen.
Eine Anmerkung zu Christina Ricci. Wurde bei der Theron noch die kleinste Zahnlücke und der letzte Pickel gezeigt, so ist Christina Ricci äußerlich völlig unterschiedlich zu der tatsächlichen Gefährtin Aileens. So zu beobachten in dem sehenswerten Dokumentarfilm „Aileen – Life and Death of a serial Killer“.
Ich hatte übrigens niemals Verständnis für oder gar Sympathie mit Aileen Wuornos empfunden, wie sie in diesem Film gezeigt wird. Mitleid erscheint mir hier angebrachter, vor allem natürlich mit den Opfern.
Der Film ist nicht uninteressant und ohne viel Schnick-Schnack gedreht. Wer sich jedoch auch nur oberflächlich mit dem Rechts- und Sozialsystem der USA auseinandergesetzt hat, der kann hier eigentlich nicht viel Neues erfahren (3 Sterne).
Abgrund
otello7788 (554), 21.11.2004
Das war schon ein ziemlicher Horrortrip. Nachdem sie seit Ihrer Kindheit nur Ablehnung und Mißbrauch erfahren hat, stürzt sie sich zu dem ersten Menschen, der sie vorbehaltlos liebt und geht dabei wortwörtlich über Leichen. Den Ersten tötet sie noch in Notwehr, aber dann wird es immer schlimmer, bis zum grausamen, herzlosen Mord.
Charlize Theron und Christina Ricci sind in jeder Szene überzeugend und Ihre Darstellung ist den Besuch des Films wert.
Trotzdem stellt sich für mich die Frage, warum man so ein Thema verfilmt? Warum haben die Menschen ein so starkes Bedürfnis in die Abgründe geschundener Menschen zu blicken? Fühlt man sich danach in seiner Normalheit besser?
Mich hat der Film nicht ünberührt gelassen, aber es ist doch eher ein zwiespältiges Gefühl.
www.das-positiv.de
Toller Film !!!
Ashra (60), 17.05.2004
Also ich fand den Film klasse. Tolle Schauspieler... und packend. Ich fühlte mich sehr nachdenklich, als ich den Kinosaal verließ. Unbedingt sehenswert.
Lieber Frances,
Onatop (60), 16.05.2004
Mörder und Kindermörder werden therapiert, weil sie krank sind und Vergangenheiten haben wie Aileen Wuornos (was sie selbstverständlich weder zur Unschuldigen macht noch den Oscar oder die Todesspritze verdienen lässt). Eine Resozialisierung auf therapeutischen Weg ist sicherlich aussichtsreicher als eine Entlassung nach jahrelangem, unbetreutem Wegsperren. Das sieht Dein Gott doch sicherlich genauso, oder?
Und natürlich
Onatop
Klasse Film zum "Gänsehaut kriegen"!
Frances (2), 15.05.2004
Das Leben ist immer so: ungerecht!
Ich hätte die Frau nicht d. Todesspritze gegeben, sondern 1000 Oskar...!
Wie kommt es dass hier in Deutschland die Mörder frei rumlaufen und in America die unschuldige hingerichtet werden??!!:-(
Wie kommt es dass hier in Deutschland die Mörder, sogar Kindermörder, therapiert werden? Und haben vielleicht noch eine Chance auf resozialisierung???!:-((
Für mich war Aileen, trotz Mord, unschuldig.
ONLY GOD HAS THE RIGHT TO TAKE A LIFE! STOP THE DEATH PENALITY!
Frances
Grauenhaft gut ...
gutzi (182), 30.04.2004
... ist Charlize Theron in diesem Film. Den Oscar hat sie wirklich verdient - und zwar sicher nicht wegen des vielzitierten "Muts zur Häßlichkeit", sondern ganz einfach wegen der durch und durch überzeugenden Darstellung - sie spielt Aileen Wuornos nicht, sie IST Aileen Wuornos. Und schafft es damit, sogar Sympathie, zumindest aber Verständnis für dieses "Monster" zu wecken. Vielleicht sogar zuviel davon, denn irgendwie vergißt man fast, daß sie eine ziemlich brutale Killerin ist. Aber wie fast alles im Leben hat eben auch diese Frau nicht nur eine, sondern mehrere Seiten. Und das vermitteln der Film und Charlize Theron aufs Beeindruckendste.
One-Woman-Show
Loretta (43), 29.04.2004
Doch, eine reife Leistung von Charlize Theron. Es hätte eigentlich auch einen Oscar für das Make up geben müssen, sie ist wirklich nicht zu erkennen und spielt grandios. Ehrlich, hätte ich ihr gar nicht so zugetraut. Der Film hat mich über die ganze Länge gefesselt. Er ist erschreckend realistisch ohne mit Klischees zu nerven. Meine Empfehlung: anschauen!
Sehenswert
mett-and-bad (6), 26.04.2004
Ein wirklich sehenswerter und guter Film, bewegend ohne Hollywood-Klischee, der mit bei der Thematik "Mißbrauch" und "Todesstrafe" aufrüttelt. Die Qualen eines Opfers, die Sehnsucht nach dem Tod, die anfängliche zarte Liebe zu einer ebenso einsamen jungen Frau, Hoffnung für ein lebenswertes Leben, der Teufelskreis der Prostitution und die scheinbare "Lösung"-das Morden, der Verlust der Freiheit mit dem gleichzeitigen Verlust der Liebe, des Lebens - besser hätte der Film von Theron und Ricci nicht dargestellt werden können. Sehr empfehlenswert für Menschen, die sich für Kino interessieren, das tief unter die Haut und ins Herz geht.
Albtraumhaft
woelffchen (597), 20.04.2004
Beeindruckend, albtraumhaft, erschütternd, faszinierend, unglaublich... die Adjektive zu diesem Film ließen sich in diesem Sinne fortsetzen. Eine derart erschütternde Darstellung menschlichen Lebens schon lange nicht mehr in einem Film gesehen. Fazit: Sehr sehenswert
Kein Monster!
flocke66 (27), 20.04.2004
Geradezu albtraumhaft das bisherige Leben der Aileen Wuornos: Missbrauch durch den besten Freund des Vaters, Kinderstrich, Verwahrlosung ... . Der Film beginnt damit, dass Aileen vor dem beabsichtigten Selbstmord noch 5 Dollar, die sie von ihrem letzten Freier erhalten hat, für ein paar Bier ausgeben will. Dabei lernt sie die junge, orientierungslose und einsame Selby kennen. Nach und nach entwickelt sich eine gegenseitige Abhängigkeit, die letztlich in eine lesbische Beziehung mündet. Selby flieht aus dem spießbürgerlichen Gefängnis ihrer Tante, Ailleen lebt im Überschwang menschlicher Zuneigung und Wärme wieder auf und hat den Blick für das Rationale längst verdrängt. So weit, so gut - der Film plätschert anfangs etwas vor sich hin und man hat das Gefühl, hier wieder mit einem emotionalen Hollywoodschinken konfrontiert zu werden. Aber als Ailleen von einem perversen Freier missbraucht wird, stellt sich dieser Gewaltakt als Initialzündung für ihre Selbstbefreiung dar. In Notwehr erschießt sie den Mann und Andere werden fortan folgen. Es setzt ein unwillkürliches Morden ein, das sie immer weiter abstumpfen lässt und beim Zuschauer teilweise Mitleid mit den Opfern aufkommen lässt. Auch wenn man - nicht nur durch ihre Rolle als Massenmörderin bedingt, sondern insbesondere durch die äußere Erscheinung der Ailleen, die von Charlize Theron mehr als überzeugend gespielt wird - fast schon angewidert von der Hauptdarstellerin ist, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das "Monster" das eigentliche Opfer einer (gewohnt amerikanisch bigotten) Gesellschaft ist, die sie letztlich für elf Jahre in die Todeszelle sperrt. (Ailleen Wuorno wurde tatsächlich vor zwei Jahren hingerichtet.) Der Film bekommt spätestens nach einer halben Stunde so viel Tempo, dass man als Zuschauer ständig den Atem anhalten muss. Erst mit der Schlussszene fährt der Film wieder ruhiger, aber die Beschäftigung mit dem Film, der Thematik und dem Täteropfer hält auch beim anschließenden Filmgespräch weiter an.
Fazit: sehr, sehr guter Film mit einer überzeugenden Charlize Theron. Für mich 4 bis 4,5 Sterne.
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