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Wie alles begann

06. Mai 2014

Max Ernst im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts – Kunst 05/14

Das Thema dieser Ausstellung ist naheliegend. Im Rahmen der ganzjährigen Projektreihe des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 und in der Hinwendung zu seinem Hauskünstler ist das Max Ernst Museum in Brühl den frühen Einflüssen auf Max Ernst auf der Spur. Seine Erfahrungen im Krieg, an dem er 1915-1917 an der Westfront teilnimmt, sind lediglich eine Quelle der Betroffenheit. Eine weitere Rolle spielt das Bonner Studium für den 1891 in Brühl geborenen Dada-Künstler und Surrealisten. Hier findet er zur Beschäftigung mit alter Kunst. Er lernt Künstler wie August Macke und Hans Arp kennen und gelangt über sie in die Künstlerkreise. Die Präsentation in Brühl zeigt aber auch, welche Ausstellungen Max Ernst damals sah, wie er diese bewertet hat und wie sie sich in seiner eigenen Kunst niederschlugen, dies betrifft etwa sein Verhältnis zur Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“. Gezeigt werden dazu viele Dokumente und Fotografien sowie etliche Druckgraphiken und Zeichnungen von Max Ernst und seinen Künstlerkollegen aus der Zeit zwischen 1910 und 1920. Die Schau verzichtet weitgehend auf Spitzenwerke, abgesehen vielleicht von Ernsts Aquarell „Der See Bethesda“ (1911) und der „Pietá Röttgen“ (1360), einer mittelalterlichen Holzskulptur, zu der sich Max Ernst selbst geäußert hat.

Max Ernst steht im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts am Anfang seiner Karriere. Dazu sind in der Ausstellung etliche Zeichnungen und Malereien besonders mit frühen Selbstbildnissen und Landschaftsschilderungen zu sehen. Die Ausstellung begleitet seinen Weg vom Realismus zum lockeren Umgang mit Farbe und Form hin zum Surrealismus in der Malerei und in der Collage – letztere ist in der Ausstellung mit drei vorzüglichen Blättern vertreten, die noch belegen, dass Max Ernst bei der Motivik des Fliegens von Kriegspostkarten inspiriert wurde. Was aber die Folgen dieses Jahrzehnts für seine weitere Kunst betrifft, so sei auf das Max Ernst Museum selbst verwiesen: Es liefert einen exquisiten Überblick über das Schaffen dieses bedeutenden Künstlers.

„Seine Augen trinken alles. Max Ernst und die Zeit um den Ersten Weltkrieg“ | bis 29.6. | Max Ernst Museum des LVR in Brühl | 02232 579 30

Thomas Hirsch

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