Es ist die Verbindung von Musik, Theater, Literatur, Tanz und Bildender Kunst. Lange Zeit war das zeitgenössische Musiktheater in Köln stark vertreten, was jedoch seit einiger Zeit nicht mehr der Fall ist. Dem soll nun mit Hilfe des neuen Musiktheater-Festivals Spark Abhilfe geschaffen werden, das vom 7. bis 10. April erstmals stattfinden wird. Das Festival will einen Ort zum Austausch anbieten – sowohl für die Künstler als auch für das Publikum. Im Sinne eines Netzwerkgedankens soll über mögliches Konkurrenzdenken hinweg eine Plattform für die verschiedenen Künste geschaffen werden. Initiatorin und künstlerische Leiterin des neuen Festivals ist die Komponistin und Musikerin Christina C. Messner, die Spark gemeinsam mit Regisseurin Sandra Reitmayer umsetzt.
Zum Netzwerken während der Festivaltage sind alle in den offenen ϕeerroom der Alten Feuerwache eingeladen. Dieser soll eine Art Labor für verschiedene Diskursformate sein, einen offenen Probenort und Möglichkeit zum Austausch bieten. Darüber hinaus ist an den vier Tagen des Premieren-Festivals natürlich jede Menge aktuelles Musiktheater zu erleben. Am 7. April beleuchtet Helena Cánovas Parés in „wenn ich mich richtig erinnere“ die Frage nach Identität. Jenseits des klassischen Musiktheaters bewegt sich die Konzertperformance „to be quiet in a nonquiet situation“ für Klavier, Toypiano, Schreibmaschine, Tanz, Elektronik und Licht. Unterdessen werden in dem modernen Stück „The feverish nostalgia of the water children“ die Grenzen zwischen Musiker, Schauspieler und Tänzer aufgehoben, wenn Klangmaterial und Körperbewegungen eine Liaison mit Kostüm, Szenographie und Licht eingehen.
Auf vier Bühnen gleichzeitig treten am 8. und 9. April „The Followers of Ø“ auf, mit einer Hommage an den Kölner Bernd Alois Zimmermann und der Idee eines polyphonen Theaters. Dazu spielen sie eine didaktische Version von Dostojewskis „Dämonen“. Das erste Kölner Festival für aktuelles Musiktheater schließt mit einer Neufassung der Geräuschoper „hellhörig“ von Carola Bauckholt ab. Die Komponistin geht hier den eher unüblichen Weg, indem sie Geräusche als Basis für ihr Werk nutzt, zu dem sich Instrumente und menschliche Stimme gesellen.
Spark – Festival für aktuelles Musiktheater | 7.-10.4. | div. Orte | https://spark.cologne
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