Nichts passiert
Schweiz 2015, Laufzeit: 88 Min., FSK 12
Regie: Micha Lewinsky
Darsteller: Devid Striesow, Maren Eggert, Max Hubacher
>> www.nichtspassiert.ch/
Alptraum eines Opportunisten
Matt513 (258), 22.01.2017
Ähnlich ‚herzerfrischend‘ wie Wolfgang Niedecken sich durch obiges Frühwerk von BAP eiert, so Devid Striesow durch diesen Film. Bildlich gesprochen, schafft es der von ihm gespielte Thomas so, aus dem anfänglichen Feuer einen Großbrand entstehen zu lassen. Da wird hier ein bißchen beschwichtigt, dort ein wenig vor dem resoluten Freund gewedelt, stetig schwinden die Optionen, bis die erste Flunkerei unausweichlich ist. Von da ist es nicht mehr weit bis zum nonverbalen Meinungsaustausch. Daß Thomas ein gerade abgeklungenes Alkoholproblem hat, sich zudem in der Therapie befindet, macht die Chose nicht einfacher.
Lewinskys Film erinnerte mich stilistisch und thematisch an Östlunds Höhere Gewalt. In beiden steht eine nicht integere Vaterfigur im Mittelpunkt eines schnörkellos inszenierten Konflikts mit dem Wintersporturlaub als Bühne. Striesows Mimik dient dem Film als Petrischale, die Stahlbäder der Emotionen abzubilden, welche Thomas erlebt. Nach der zuletzt gesehenen Darbietung des „untrainierten Moppels“ (für mich seine schwächste Rolle; eigentlich spielt er gar nicht, sondern schaut meist nur debil grinsend aus der Wäsche. Aber Moment, vielleicht war das so gewollt) eine ansprechende Leistung.
Ich mußte ständig daran denken, wie prototypisch Thomas‘ Verhalten im Film für die deutsche Politik ist. Kleinreden, vor unangenehmen Realitäten einknicken, den faulen Kompromiß demjenigen aufs Auge drücken, der sich nicht wehren kann, es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen; so werden spielend aus kleinen Problemen unbeherrschbare Zwangslagen. Macht aber nichts, am Ende decken zartrosane Wölkchen alles gnädig zu, wenn man sie nur sehen will, in echt wie im Film. Nichts passiert. Hach! Schön.
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