Neues vom Wixxer
Deutschland 2007, Laufzeit: 98 Min., FSK 6
Regie: Cyrill Boss, Philipp Stennert
Darsteller: Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Joachim Fuchsberger, Christiane Paul, Sonja Kirchberger, Judy Winter, Hella von Sinnen, Christian Tramitz, Oliver Welke, Christoph Maria Herbst, Chris Howland, Wolfgang Völz, Lars Rudolph
More Moor und andere Gags
Colonia (683), 13.03.2007
Wenn ein so großer Werbeaufwand getrieben wird, dass Darsteller, Autoren, Regisseure, Komponisten und Produzent höchst selbst bei den Pressevorführungen eines neuen Films erscheinen und wenn der Journaille hierbei besonders leckere Häppchen zum Kaffee serviert werden, dann könnten eben diese skeptisch werden. Wer soll denn da milde gestimmt werden?
Immerhin so viel vorweg: Entwarnung. Die Vorbehalte waren unangebracht, denn der zweite Teil vom "Wixxer" ist kurzweiliges Unterhaltungskino. Nicht mehr und nicht weniger. Tiefgang ist nicht zu befürchten.
Im Gegensatz zum ersten Film, der mich vor zwei Jahren eher gelangweilt hatte, bietet die Fortsetzung ein ganzes Feuerwerk von Gags. Die reichen von saukomisch bis furchtbar platt und albern, aber immerhin ist permanent was los in der liebevoll gestalteten Szenerie.
Man hat sich diesmal gar nicht erst abgemüht, eine ausgefeilte Story zu ersinnen, sondern setzt in der Buddy-Geschichte ganz und gar auf Schauwert, Zitate und Ach-guckmal-der-spielt-auch-mit-Effekte. Die Liste der Cameo-Auftritte ist lang und die Presse wurde gebeten, nicht zu viel zu verraten. Nur so viel: Es fehlen nun tatsächlich nur noch Eddi Arent und Karin Dor in der Besetzungs-Wunschliste für den dritten und abschließenden Teil. Dessen Titel steht immerhin schon fest: Triple WixXx.
"Neues vom Wixxer" zitiert nicht nur die Wallace-Filme der 60-er Jahre, sondern liefert auch mehr oder weniger große Anspielungen auf "24", "Matrix", "Das schweigen der Lämmer", "Drei Engel für Charlie", "Winnetou 3. Teil", Prinzen von Foffi bis Ernst-August, Kettensägenmassaker, Treppenlifte und Werbepausen. Das Autoren- und Darstellertrio Kalkofe/Pastewka/Welke leistete sich hierzu gleich zwei Regisseure (Cyrill Boss und Philipp Stennert, bislang eher negativ aufgefallen durch die Pro7 "Märchenstunde") und zwei Komponisten (Helmut Zerlett und Christoph Zirngiebl). Den Spaß, den alle Beteiligten beim Dreh in Tschechien hatten, merkt man dem Film an.
Oliver Kalkofe, der als Autor, Darsteller und Mit-Produzent auf der Pressekonferenz meistens das Wort führte, kam stellenweise aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Nicht zuletzt steuern Idole seiner Jugend (Madness) Musik zum Film bei und es wird sogar Videoclips dazu geben. Dass es im 2. Teil endlich gelang, Joachim "Blacky" Fuchsberger vor die Kamera zu locken, der seit 1973 ("Das fliegende Klassenzimmer") keinen Kinofilm mehr gemacht hat und gegen "Der Wixxer" noch große Vorbehalte hatte, beschreibt er als "Veredelung des Films".
So startete "Neues vom Wixxer" denn auch zu Blackys 80. Geburtstag in München. Schön.
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