Frank
Großbritannien, Irland, USA 2014, Laufzeit: 95 Min., FSK 12
Regie: Lenny Abrahamson
Darsteller: Michael Fassbender, Domhnall Gleeson, Maggie Gyllenhaal
>> www.weltkino.de/film/kino/frank
Skurrile Tragikkomödie nach realem Vorbild
#livingthedream
„Frank“ von Lenny Abrahamson
Jon (Domhnall Gleeson) ist ein Tagträumer. Tagsüber arbeitet er als Büro-Angestellter. Abends probt er in seinem Kinderzimmer für seinen Durchbruch als Musiker. Durch Zufall trifft Jon auf die Band mit dem unaussprechlichen Namen The Soronprfbs. Deren Keyboarder hat gerade versucht, sich umzubringen, und so wird Jon vom Fleck weg engagiert. Nur einen Tag später befindet er sich mit dem Rest der Band in einer Ferienhütte im irischen Nichts, wo die Aufnahmen für das neue Album stattfinden sollen. Doch die Soronprfbs bestehen aus einem Haufen von Weirdos. Da sind der ausgebrannte Manager Don (Scoot McNairy), die schweigsame Schlagzeugerin Nana (Carla Azar), der französisch sprechende Bassist Baraque (François Civil) und die eiskalte Theremin-Spielerin Clara (Maggie Gyllenhaal), die keinen Hehl aus ihrer Abneigung Jon gegenüber macht: „Du bist nur Finger, denen gesagt wird, welche Tasten sie drücken sollen.“
Im Mittelpunkt des Ganzen steht Frontmann Frank (Michael Fassbender), dessen Kopf in einem riesigen Pappmaché-Kopf steckt, den er nicht einmal zum Duschen auszieht, und wenn er Jon gegenüber seinen Gesichtsausdruck beschreibt, klingt das ungefähr so: „Geschmeicheltes Grinsen gefolgt von einem verlegenen Lächeln.“ Jon ist fasziniert von Frank, und er beschließt, die Soronprfbs groß rauszubringen. Also beginnt er Videos von den Album-Aufnahmen auf Youtube hoch zuladen und via Twitter zu verbreiten. Material hat er genug, denn aus einem Monat wird schnell ein Jahr, in dem die Band nach und nach Jons Ersparnisse aufbraucht. Doch kaum ist das Album fertig, werden die Soronprfbs tatsächlich als Newcomer-Act zum South-by-Southwest-Festival eingeladen. Ein ungewöhnlicher Road-Trip beginnt, bei dem Jon bald feststellen muss, dass außer ihm niemand an einem Durchbruch interessiert ist.
Inspiriert wurde „Frank“ durch den britischen Kult-Musiker Chris Sivey und sein Alter Ego Frank Sidebottom. Drehbuchautor Jon Ronson („Männer, die auf Ziegen starren“) war einst selbst Keyboarder in Frank Sidebottoms Oh Blimey Big Band. Der erste gemeinsame Auftritt lief angeblich ähnlich ab wie im Film: Manager: „Frank spielt heute Abend, aber uns fehlt ein Keyboard-Player.“ Jon Ronson: „Ich spiele Keyboard.“ Manager: „Du bist dabei.“ Ronson: „Aber ich kenne die Songs nicht.“ Manager: „Kannst du C, F und G?“ – Andere Inspirationsquellen waren Musiker wie Daniel Johnston und Captain Beefeater. Das Ergebnis ist eine durchgeknallte Tragikomödie, die nicht nur von ihrem brillanten Cast lebt – auch wenn Michael Fassbender im Muskelshirt mehr nach „X-Men“ als nach Indie-Musiker aussieht, aber wer weiß schon welchen Trainingseffekt ein solcher Pappmaché-Kopf hat –, sondern auch von ihrem schrägen Sound. Müsste man nach dem Film seinen eigenen Gesichtsausdruck beschreiben, dann würde das, um es in den Worten von Frank zu sagen, ungefähr so klingen: Anerkennendes Nicken gefolgt von einer wehmütigen Träne.
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Schöne Aussichten im Kino
Der Festivalauftakt in Berlin verspricht ein gutes Filmjahr – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Sterben
Start: 25.4.2024
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Rechtsextreme Terroranschläge
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ im Filmhaus – Foyer 02/24
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Krieg auf der Leinwand
Wenn Film über die Front erzählt – Vorspann 02/24