Fraktus
D 2011, Laufzeit: 95 Min., FSK 12
Regie: Lars Jessen
Darsteller: Devid Striesow, Heinz Strunk, Rocko Schamoni, Jacques Palminger, Piet Fuchs, Anna Bederke, Hannes Hellmann
>> www.fraktus.de
Das letzte Kapitel der Musikgeschichte
Matt513 (266), 13.01.2013
Mockumentaries machen Spaß. Und einen Spaß machen sich Studio Braun, die Anfänge des Electropop neu zu erfinden. Rückblenden im herrlich unperfekten 80er-Look, bierernst in die Kamera gesprochene Huldigungen von Blixa Bargeld, Dieter Meier, WestBam, Stephan Remmler, H.P. Baxxter, Marusha u.v.m. - das ist zum Kringeln, ebenso wie Studio Braun es als verhuschte und latent verkrachte Altklangpioniere sind.
Fraktus waren richtungweisend, aber dem Showbiz nicht gewachsen. Früh fraß sie der Erfolg. Ihre Gegenwart gestaltet sich, jeder für sich genommen, aberwitzig. Bis der erfolgshungrige Dettner (Striesow) die Chance auf die große Nummer wittert und sich mit den dreien in eine wahre Schicksalsgemeinschaft begibt. Kaum sind die ersten neuen Aufnahmen im Kasten, verschlingt sie die unerbittliche Musikindustrie ein weiteres Mal. Zu Statisten im eigenen Song degradiert, vom jüngeren Publikum ausgebuht. So läuft das heutzutage nicht für Fraktus; zurück zu den Wurzeln scheint der einzige Ausweg, alles auf eine Karte.
Feine Satire voller Seitenhiebe auf die Mechanismen der Branche, gepaart mit Gags am Rande des gesunden Menschenverstands. Zeitweilig fragt man sich, spielen die das oder sind die in echt so irre? Die eine oder andere Länge sorgt für leichte Abstriche, da hätte man sich ein etwas dichteres Drehbuch gewünscht. Herrlich, wie die Steadycam hinter allen Beteiligten herhechelt, um die Reunion formatgerecht festzuhalten. Und schon spaßig, wie sich jeder insgeheim für den kreativen Kopf der Band hält und die anderen beiden nur für seine Sekundanten. Fraktus - der Film: Die Verneigung vor Deutschlands Elektropionieren, die es nie gab.
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Schöne Aussichten im Kino
Der Festivalauftakt in Berlin verspricht ein gutes Filmjahr – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Rechtsextreme Terroranschläge
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ im Filmhaus – Foyer 02/24
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024