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Die Rosenschlacht

Die Rosenschlacht
Großbritannien, USA 2025, Laufzeit: 106 Min., FSK 12
Regie: Jay Roach
Darsteller: Olivia Colman, Benedict Cumberbatch, Andy Samberg
>> www.dierosenschlachtfilm.de/

Gewitztes, schwarzhumoriges Remake

Bis dass der Tod sie scheidet
„Die Rosenschlacht“
von Jay Roach

So lebten sie glücklich verheiratet bis ans Ende ihrer Tage – diese Mär gilt heute in immer weniger Fällen. 2024 betrug die Scheidungsrate in Deutschland knapp 36 Prozent, in Großbritannien 42 Prozent und in den USA sogar über 51 Prozent. Keine gute Prognose also für Theo (Benedict Cumberbatch) und Ivy (Olivia Colman). Liebe auf den ersten Fick heißt es für die Köchin und den Architekten aus London, die sich in Ivys Küche kennenlernen und danach spontan entschließen, gemeinsam nach Kalifornien auszuwandern, um dort ein glücklicheres, freieres Leben zu führen. Das geht auch zehn Jahre gut.

Eine schwarzhumorige Erinnerung daran, dass frühe Romantik zu brodelndem Groll und sadistischer Gewalt führen kann, präsentierte uns Danny DeVito schon vor 30 Jahren, als er Warren Adlers Roman „Der Rosenkrieg“ mit Kathleen Turner und Michael Douglas in den Hauptrollen verfilmte. Die Kronleuchter-Szene dürfte allen, die den Film damals gesehen haben, in Erinnerung geblieben sein. Besser geworden sind Beziehungen seitdem nicht, woran schon der witzige Vorspann dieses Remakes erinnert: Ein verliebtes Strichmännchen-Paar segelt gemeinsam zum Turtles-Song „Happy Together“ auf Wolke sieben und endet eingesperrt in zwei getrennten Flaschen – so nah beieinander und doch so weit voneinander entfernt. Der Anfang vom Ende von Ivys und Theos „Happy Together“ wird mit Blitz und Donner eingeläutet. An dem Tag bricht Theos Karriere als Architekt wortwörtlich zusammen, während Ivys bis dahin eher als Liebhaberei geführtes Lokal raketenartig abhebt und bald zum beliebten Restaurant wird. Während Ivy fortan im Sterne(koch)himmel schwebt, kümmert sich Theo um ihre sehr ehrgeizigen Kinder, die sich im Alter von 13 Jahren von Zuhause verabschieden und eine Scheidung der Eltern befürworten. Auch die Eheberaterin, die das Paar aufsucht, sieht keinerlei Zukunft für deren Ehe und rät zur Scheidung. Das finden die Roses seltsam, wo sie doch dafür zahlen, die Ehe zu retten – was Theo wiederum dazu veranlasst, die Erstattung der Parkgebühren einzufordern. Diese gescheiterte Sitzung ist nur eine der vielen sehr witzigen Szenen in dieser gelungenen Komödie.

Vom ersten bis zum letzten Dialog sprüht der Film vor Wortwitz. In ihren Wortgefechten werfen sich Cumberbatch und Colman Pingpong-artig geniale Sätze zu. Die Erwiderungen kommen ebenso schnell und schneidig zurückgeschossen. Sie sind witzig, bissig, geistreich, schwarzhumorig und „very british“ und man wünscht sich, selbst auch nur halb so schlagfertig zu sein. Der Film hält 100 Minuten lang sein komödiantisches Tempo auf hohem Niveau. Jay Roach, der Mann, der uns u.a. die Austin Powers Parodien bescherte, kann einfach Komödie. Selbst mit Torte-ins-Gesicht-Szenen rutscht „Die Rosenschlacht“ nicht in den Slapstick ab. Dafür sorgt auch das Drehbuch des Australiers Tony McNamara („Poor Things“). Man kann nur hoffen, dass in der deutschen Synchronisation nicht allzu viel des Dialogwitzes verloren geht. (In der Pressevorführung wurde die Originalfassung gezeigt.) Ich habe mich lange nicht mehr so gut im Kino unterhalten gefühlt.

(Tina Adomako)

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