
Caught Stealing
USA 2025, Laufzeit: 109 Min., FSK 16
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Austin Butler, Regina King, Zoë Kravitz
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Oldschool-Pulp von Aronofsky
Broken World
„Caught Stealing“ von Darren Aronofsky
Was ist denn da jetzt bei Darren Aronofsky los? Nachdem er sich einigermaßen stabil im Arthousesektor eingepegelt hatte („The Whale“), macht er jetzt: Pulp. Auf die Frage, wie sich dieser Streifen in die Filmografie des Regisseurs einordnen lässt, meint eine Kollegin: „Er hatte wohl Bock drauf.“ Und eigentlich reicht uns das schon – allein weil der Film Bock macht.
Als Vorlage dient der gleichnamige Roman aus dem Jahr 2004 von Charlie Huston. Ein kleiner, gemeiner Pulp-Krimi, angesiedelt in New York City 1997. Worum geht es: Hank Thompson (Austin Butler) ist Nachwuchstalent auf dem Baseballrasen, bis ein Unfall die Karriere zerstört. Seitdem hängt er in der Lower East Side ab, jobbt als Barkeeper und trinkt zu viel. Zu seinem Glück hat er Yvonne (Zoë Kravitz), die ihn heiß liebt und ihm im Anschluss an seine Albträume den Tag versüßt. Albträume, aus denen er, noch immer traumatisiert von seinem Unfall, regelmäßig erwacht. Eines Tages dann drückt ihm sein Nachbar, Punk Russ (Matt Smith), seine Katze Bud zur Obhut auf und verschwindet. Und damit beginnen die Probleme: Zwei aggressive russische Schläger, ein äußerst unangenehmer Puerto-Ricaner (Bad Bunny) und zwei nicht weniger zimperliche orthodoxe Juden (Liev Schreiber, Vincent D’Onofrio) suchen Russ. Und weil sie Russ nicht finden, knöpfen sie sich Hank vor. Es geht um viel Geld. Und als die Lage nach allerlei Blut und Beulen endgültig aussichtslos erscheint, wendet sich Hank an die Polizistin Roman (Regina King).
Die Vorlage wurde seinerzeit für ihren Drive, die Dialoge und ihr großes Maß an Identifikationspotenzial gefeiert: Hank ist ein sympathischer Kerl mit Macken, der Pech hat, der Angst hat, der verzweifelt. Unser aktueller Leinwand-Beau Austin Butler („Elvis“, „The Bikeriders“) überzeugt als sexy Loser, cool, aber Muttersöhnchen, smart, aber nachlässig. Der nette Typ von nebenan, der plötzlich übelst verdrescht und fortan haltlos getrieben wird, der mit dauerfeuchten Augen seine Katharsis durchläuft – und irgendwann umschaltet. Das ist ebenso klischeebehaftet wie die stereotypen Badies und der vorhersehbare Verrat. Ja, was vor zwanzig Jahren noch überraschte, tut das heute nicht mehr. Überhaupt scheint der Film nicht mit der Zeit gehen zu wollen und wirkt tatsächlich wie in den Nuller Jahren gedreht. Vermutlich nicht zuletzt, weil Autor Charlie Huston selbst das Drehbuch verfasst hat. Aber egal: So bewahrt das Ding eine sympathische nostalgische Note und funktioniert.
Aronofsky erschließt sich mit „Caught Stealing“ mal eben eine neue Zielgruppe. Die andere darf solang pausieren. Das alles macht ziemlich viel Spaß, wenn man das Genre mag: Sehr dicht und atemlos erzählt, dreckig, derbe, rauer Score. Rau, mit Korn und reduzierten Farben gestaltet sich auch Aronofskys Bildsprache. Das passt alles gut zusammen. Und sitzenbleiben: Ziemlich irre, was hier im Abspann mit den Credits passiert! Und wenn das Licht angeht fragen wir uns: Was macht Darren Aronofsky wohl als Nächstes? Vielleicht ja direkt Teil 2: Huston hatte 2006 bereits die Roman-Trilogie rund um Hank Thompson komplettiert.
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