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Out In The Line-Up
Thomas Castets

Wettkampf um Akzeptanz

09. Oktober 2015

Eröffnung des 5. schwul-lesbischen Filmfestivals homochrom – Festival 10/15

Die Vielseitigkeit an Filmfestivals ist in Köln wirklich was Feines und alle paar Jahr kommen interessante Neuzugänge hinzu. So verwundert es auch nicht, dass am Dienstag, den 13.10. zum 5ten Mal das einzige schwul-lesbisch-bi-transsexuelle Filmfestival des gesamten Rhein-Ruhr-Gebiets hier stattfindet – das Filmfest homochrom. An sechs Tagen in Köln, und an fünf Tagen in Dortmund feiert sich die LGBT-Szene und setzt sich für mehr Anerkennung von Homosexuellen und Transgendern ein. Aus einer gigantischen Auswahl von knapp 1.200 Filmen wurden 60 Streifen ausgewählt, die aus 21 verschiedenen Ländern stammen. Das besondere am Programm des homochroms ist, dass kein einziger der gezeigten Filme über einen Deutschen Verleih verfügt. Es wäre also gut möglich, dass einige der gezeigten Kurz- und Langfilme nie wieder in Deutschland auf der Kinoleinwand zu sehen sein werden. Aus diesem Grund hat das Festivalteam auch für nahezu alle Filme eigens deutsche Untertitel erstellt.

Die Highlights

Den diesjährigen Eröffnungsfilm des Festivals macht Margarita, with a Straw (NRW-Premiere). In der indischen Produktion geht es um die junge Laila, die im Rollstuhl sitzt und von ihren Eltern gepflegt wird. Als sie ein Stipendium für die New Yorker University erhält, eröffnet sich ihr eine völlig neue Lebenswelt, sowohl kulturell als auch sexuell.

Der wichtigste thematische Schwerpunkt des 5. homochrom wird der Sport sein, denn nach wie vor haben viele Homosexuelle mit starker Diskriminierung zu kämpfen und werden aufgrund ihrer Sexualität nicht also vollwertige Sportler anerkannt oder ihnen drohen Einreiseverbote und Disqualifizierungen – wie auch zuletzt bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi, Russland deutlich wurde.

Drei inspirierende Sport-Dokumentationen nehmen sich daher dieser Thematik an: Bei In The Turn (NRW-Premiere) geht es um das 10-jährige Transgender-Mädchen Chrystal, die beim Roller-Derby endlich erfährt was Anerkennung heißt und ganz sie selbst sein darf. Bei Out In The Line-Up (NRW-Premiere) handelt es sich um eine mehrfach ausgezeichnete Sport-Doku über schwule und lesbische Surfer aus der Profi-Liga. Der dritte Film nimmt sich wiederum einer typisch männlich dominierten Sportbranche an, dem Rugby. Scrum (Deutschland-Premiere) zeichnet ein emotionales Porträt über ein schwules Rugby-Team, dass bei einem internationalen Turnier um Erfolg und Akzeptanz kämpft und dabei beweist, was wahrer Teamgeist bedeutet.

Den diesjährigen Abschlussfilm des 5. homochrom bildet der Sundance-Hit Tangerine – ein erfrischend schnelles, wüstes Stück Independentkino, das von der transsexuellen Sin-Dee Reela handelt, die gerade aus der Haft entlassen wurde und feststellen muss, dass ihr Leben in Hollywood auf den Kopf steht.

Wem das noch nicht an cineastischen Leckerbissen reicht, dem sei nahe gelegt sich einmal das vollständige Programm auf der Homepage des 5. homochrom anzugucken.

Di 13.10. | Eröffnung im Weisshaus Kino, Köln
Mi 14. bis So 18.10. | Programm im Filmforum NRW, Köln
Mi 21. bis So 25.10. | Programm in der Schauburg, Dortmund

SANJE GAUTAM

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