Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
29 30 1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12

12.559 Beiträge zu
3.788 Filmen im Forum

UN-Nachhaltigkeitsziele gehen um die Welt
Foto: MintBlak / Adobe Stock

Vor Ort Großes bewirken

29. August 2023

Der Verein Köln Agenda und die Zivilgesellschaft – Teil 1: Lokale Initiativen

Dem Hunger ein Ende setzen, nachhaltige Städte und Geschlechtergleichheit fördern. Das sind einige der 17 Ziele, die sich unter den Sustainable Development Goals (SDGs), den nachhaltigen Entwicklungszielender Vereinten Nationen (UN) sammeln. SDGs basieren auf den planetaren Grenzen und der Agenda 21 von 1992, dem Vorläufer der UN-Nachhaltigkeitsziele, die bereits das Zusammenwirken ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Maßnahmen betonen. Obwohl der Begriff der Nachhaltigkeit inflationär genutzt werde, seien die SDGs und deren Unterziele nur wenigen bekannt, vermutet Ralph Herbertz. Seit 2013 ist er aktiv beim Verein Köln Agenda, der sich für die lokale Umsetzung der SDGs engagiert.

Politik mitgestalten

In dem von Köln Agenda mitgegründeten Bündnis kommunale Nachhaltigkeit Köln (BKN) arbeiten über 40 Akteure der Kölner Zivilgesellschaft zusammen, um die Vielfalt der SDGs abzubilden. Dazu vernetzt das Bündnis u.a. Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft und bringt sich bei städtischen Prozessen aktiv ein, etwa bei Stadtstrategie oder Klimarat. Ein weiteres Projekt ist die Fair Trade Night. „Dort stellen wir in lockerer Atmosphäre das Thema fairer Konsum in den Mittelpunkt. Mit der Vorstellung von fairen Unternehmer:innen und NGOs, Mitmach-Aktionen, Diskussionen sowie kulturellen Angebote sprechen wir ein heterogenes Publikum an.“

Bedeutsam ist Fairtrade, die Förderung fairen Handels, gerade angesichts der Diskrepanz, dass Industriestaaten sich zwar zu nachhaltigen Zielen verpflichten und ihnen durchaus im nationalen Rahmen, weniger aber im internationalen zur Durchsetzung verhelfen. Wenn Standards des Umweltschutzes und der Menschenrechte bei der Produktion und dem Vertrieb von Gütern vernachlässigt werden, konterkariert das insbesondere Maßnahmen, die dem Globalen Süden zugute kommen sollen. Herbertz nennt exemplarisch den Bereich der öffentlichen Beschaffung in Deutschland, mit einem Volumen von rund 500 Milliarden Euro. Durch faire Beschaffung könnte ein bedeutender Beitrag geleistet werden. „Ein positives Beispiel ist hier die Stadt Köln, unter anderem wurde die gesamte Dienstbekleidung des Grünflächenamtes entsprechend ausgewählt. Dies ist nicht zuletzt ein Erfolg beharrlicher Arbeit der Kölner Zivilgesellschaft.

Nachhaltigen Konsum verbindlich machen

Um solche Beiträge von individuellen oder auch kollektiven besonderen Anstrengungen zu lösen, sei es von zentraler Bedeutung, dass national wie international die notwendigen Rahmenbedingungen gesetzt würden. Dementsprechend sei es unabdingbar, sie von den politischen Entscheidungsträgern einzufordern. Individuelles Verhalten könne eben nur sehr begrenzt wirken, angesichts der untrennbaren und unüberschaubaren Verflechtungen, die Produktion, Handel und Konsum global bestimmen. Der Rahmen müsse so gesetzt sein, dass nicht jede Konsumentscheidung im Alltag hinterfragt werden müsse, denn das überfordere jeden Einzelnen. Eine lebendige Zivilgesellschaft sei wichtig, um neue Narrative zu schaffen und zu beweisen, dass Veränderung Positives bewirken kann – lokal und global. Als ein konkretes Beispiel nennt Herbertz das Projekt der Wanderbaumallee des VCD Köln. Es mache dringende ökologische und soziale Maßnahmen exemplarisch vor Ort erlebbar.


SCHÖNE NEUE ZUKUNFT - Aktiv im Thema

fian.de | Die in Köln ansässige NGO setzt sich international für Menschenrechte ein, vor allem für das Recht auf Nahrung.
mehr-demokratie.de | Der bundesweit vertretene Verein setzt sich ein für „direkte Demokratie, ein faires Wahlrecht, Transparenz und wirksame Bürgerbeteiligung“.
mitarbeit.de | Die Stiftung Mitarbeit möchte „Menschen ermutigen, Eigeninitiative zu entwickeln und sich an der Lösung von Gemeinschaftsaufgaben zu beteiligen“.

Fragen der Zeit: Wie wollen wir leben?
Schreiben Sie uns unter meinung@choices.de

Christina Heimig

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Planet der Affen: New Kingdom

Lesen Sie dazu auch:

Wen Lindner so treibt
Intro – Schöne neue Zukunft

Das Gute ist real …
… mächtige Interessengruppen jedoch auch. Und die bedienen sich der Politik – Teil 1: Leitartikel

„Werben für die Gesellschaftsform, von der wir überzeugt sind“
Politologe Sven Grimm über Veränderungen in der globalen Politik – Teil 1: Interview

Fortschritt durch Irrtum
Die Menschheit lässt sich nicht aufhalten. Ihre Wege kann sie aber ändern – Teil 2: Leitartikel

„Die Frage, was Menschsein bedeutet“
Sciencefiction-Expertin Isabella Hermann über Fiktion und Wirklichkeit – Teil 2: Interview

Forschung von unten
Die Arbeitsgruppe Region West der Plattform Bürger schaffen Wissen – Teil 2: Lokale Initiativen

Wir sind nicht überfordert
Die Gesellschaft will mehr Klima- und Umweltschutz – Teil 3: Leitartikel

„So uninformiert können Regierungen gar nicht sein“
Renate Heurich von Extinction Rebellion über Protest und gesellschaftlichen Wandel – Teil 3: Interview

Hinschauen und handeln
Die Wuppertaler Intitiative engagiert sich gegen Rechtsextremismus und Frauenfeindlichkeit – Teil 3: Lokale Initiativen

Gemeinsam für gesunde Äcker
Prämien für die Agrarwende – Europa-Vorbild: Niederlande

Besser erzählt
Vom verborgenen Kollektiv, das sich die Zukunft ausdenkt – Glosse

Lokale Initiativen

Hier erscheint die Aufforderung!