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Theater am Rhein.

Vorwärts, das Ende ist nah

Karin Beier triumphiert mit Texten von Elfriede Jelinek - Auftritt 12/10

Kaprun-München-Köln. Drei Orte und drei Katastrophen, die Elfriede Jelinek in ihren Texten „Das Werk“, „Im Bus“ und „Der Sturz“ ins Zentrum stellt. Kostet der Staudamm in den österreichischen Alpen 160 Menschen das Leben, so bricht in der bayerischen Hauptstadt beim U-Bahn-Bau ein Bus durch die Straßendecke. Beim Kölner U-Bahn-Bau führt der Wassereinbruch schließlich zum Einsturz des Historischen Archivs, bei dem zwei Menschen ihr Leben verlieren. Wenn Karin Beier zur Spielzeiteröffnung die drei Werke aneinanderreiht, entsteht daraus ein unaufhaltsames Katastrophenfatum fast biblischen Ausmaßes.
Karin Beier unterwirft Jelineks „Das Werk“ einer strengen Dreiteilung. Ein Schauspieler gibt vor dem ro

Das Individuum baumelt alleine im Kosmos

Klaus Weise inszeniert „Das Ende des Regens“ in Bonn - Theater-Premiere 12/10

choices: Herr Weise, australische Dramatik ist eher selten auf deutschen Bühnen. Was reizt Sie an den Stücken von Andrew Bovell?
Klaus Weise: Ich halte Bovell für einen Autor, der seine Stücke mit einer formalen Raffinesse baut wie sonst kaum ein Dramatiker. Wir haben 2003 „Lantana“ in Bonn herausgebracht, in dem sich Ehepaare in nebeneinanderliegenden Hotelzimmern mit einer fast kongruenten Sprache betrügen. Es hat mit dem objektiven Verlust von Individualität zu tun, der uns erfasst, obwohl jeder sich für einzigartig hält. Wenn man dann sieht, wie in den Zimmern fast symmetrisch das gleiche abläuft, dann sind das ein Lustgewinn und eine schmerzhafte Komödie zugleich. Es erinnert an Tschechow, dessen Stücke die Bezeichnung Komödie tragen, obwohl die Personen darin leiden und mit ihren Lebensplänen scheitern.

Mechanische Religionsfreiheit

F. M. Gramss „Nathan der Weise“ am Bonner Theater - Theater am Rhein 11/10

In einem cremefarbenen Traumland am Ende der Welt sitzen sieben mechanische Puppen im Kreis. In der Werkstatt des Bonner Theaters seziert grelles Licht wie in einem Laboratorium jeden kleinsten Schatten, den sie werfen, jede Mimik, jede Regung bleibt zwanghaft unverborgen. Nur aufs Stichwort setzen sie sich in Bewegung in Franziska Marie Gramss Inszenierung, denn sie sind die Protagonisten in ihrer Version von Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“. Aber noch sind sie regungslos, könnten eigentlich auch auf jeden anderen Text programmiert werden.

Im Theaterbunker

Das artheater spielt Kellys „Nach dem Ende“ - Auftritt 11/10

Die Frage des Abends lautet: „Was ist da oben?“ Oben, das ist dort, wo im artheater eine Leiter hinführt. Außerhalb des Bunkers, in dem Mark und Louise sich mit Tisch, Stuhl, Matratze, Truhe und Putzeimer verschanzt haben.

Vertrauen und Finanzen

Trust: global samplen, scratchen, explodieren - Theater am Rhein 11/10

Der Titel „Trust“ bringt auf den Punkt, worum es Falk Richter in seinem Text geht: Vertrauen und Finanzen. Das Stück bietet eine „Textfläche“, kaum konkrete Figuren und damit viel Raum zur Interpretation. Regisseur Max Claessen hat sich im Bauturm für drei Darsteller (Regina Welz, Jonas Baeck, Andreas Spaniol) und für das Thema „Auflösung“ entschieden: Gleiche Zeilen lassen sich in unterschiedlichen Zusammenhängen auf verschiedene Figuren projizieren.

„I am here“

Fische, Affen, kalter Mord: Jugend ohne Gott - Theater am Rhein 11/10

In einem heruntergekommenen Leuchtkasten glüht rot die Schrift: „I am here“. Gott ist nicht tot in dieser Welt, aber das mag die Hauptfigur kaum glauben. In Horváths hoch aktuellem Roman „Jugend ohne Gott“, erschienen 1937, fällt ein Lehrer angesichts der Verrohung seiner Schüler vom Glauben ab.

Märtyrerin in Frischhaltefolie

Das fringe ensemble spielt Brechts „Heilige Johanna der Schlachthöfe“ - Auftritt 11/10

Theater soll alle Sinne ansprechen – sagt die Theorie. In der Praxis kommt jedoch meist der Geruchssinn zu kurz. Frank Heuel macht in seiner Inszenierung von Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ vor, was olfaktorisches Theater sein könnte.

Heimspiel

Ein plötzliches Festival - Theaterleben 11/10

Jenseits aller Spar- und Sanierungsdiskussionen gibt es eine positive Überraschung für die Theaterstadt Köln: Die Kulturstiftung des Bundes lädt in Kooperation mit dem Schauspiel Köln von 29. März bis 3. April 2011 Künstler, Theoretiker, Theater und Freie Szenen zum Festival HEIMSPIEL 2011 nach Köln. Präsentiert werden deutsche und internationale Produktionen an den Schnittstellen zwischen Intervention, Theater, Performance und politischem Aktionismus.

Favoriten 2010

Köln aussen vor - Theaterleben 10/10

Aus 200 eingereichten Produktionen der NRW-OFF-Theaterszene der letzten zwei Jahre hat die Künstlerische Leiterin des Festivals FAVORITEN 2010 – Aenne Quiñones – zwölf Produktionen ausgewählt, die im Rahmen des Dortmunder Festivals vom 28. Oktober bis zum 6. November gezeigt werden.

Tod und Pannenquiz

"Macbeth in den Städten" und "Der Vorhang Oury Jalloh" - Auftritt 10/10

Theater reagiert selten zeithistorisch aktuell. Das nö-theater köln zeigt im Theater Tiefrot mit „Der Vorgang Oury Jalloh“, dass es auch anders geht. Die Truppe um Regisseur Janosch Roloff hat sich den Fall des in einer Dessauer Polizeizelle verbrannten Flüchtlings vorgenommen.

Neue Kinofilme

Die nackte Kanone

Theater am Rhein.