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In den Uffizien

Das Erbe der Medici

22. November 2021

Die Filmstarts der Woche

Zwei der aktuell besten deutschsprachigen Dokumentarfilmer, Corinna Belz („Gerhard Richter Painting“) und Enrique Sánchez Lansch („Rhythm is it!“), widmen sich in ihrem neuen Film den Uffizien in Florenz, die im 16. Jahrhundert von der Herzogsfamilie Medici als Ausstellungsfläche für ihre Kunstsammlung ins Leben gerufen wurde und heute jährlich über zwei Millionen Besucher anlockt. Die Dokumentation „In den Uffizien” (OmU in Filmpalette und Odeon) bietet einen sehr sehenswerten Rundgang durch die Ausstellungssäle des Museums, präsentiert uns Kunstwerke in ungewöhnlichem Detailreichtum und liefert darüber hinaus einen Blick hinter die Kulissen, der uns organisatorische, technische und künstlerische Aspekte beim Betrieb dieser weltbekannten Institution näherbringt.
Corinna Belz, Enrique Sanchez Lansch und Uffizien-Direktor Eike Schmidt sind am Mittwoch, 24.11. um 20 Uhr zu Gast im Odeon.

Mit zwölf Mutter, mit 14 erstes Album. Danach Aktivistin für Martin Luther Kings Bürgerrechtsbewegung, weitere Alben, Nummer-eins Hits, Grammys und zahlreiche Ehrungen: Liesl Tommys Spielfilm „Respect“ (Cinedom, Cineplex, Residenz, Rex am Ring, UCI, Weisshaus, OmU im Odeon und Weisshaus, OV im Cineplex und Metropolis) zeichnet einige Wege der Soul-Ikone Aretha Franklin fast historisch nach, mit teilweise pseudo-dokumentarischen Szenen in schwarz-weiß, spart Manches aus und packt die letzten vier Dekaden in den Abspann. Erzählt wird von den Anfängen im Gospelchor ihres Prediger-Vaters, der sie mit Härte vermarket, vom frühen Tod der Mutter, von Vergewaltigungen und Misshandlungen – und wie ‚Ree‘ trotz alledem den Aufstieg schafft. Anfangs wird viel Wissen vorausgesetzt – über die schwarze Musikszene oder die Bürgerrechtsbewegung. Der tolle Soundtrack und eine hervorragende Jennifer Hudson als ‚Ree‘ lohnen allemal.

Es wird gedünstet, gebeizt, glaciert. Wir sehen Bilder von opulenten Platten, hochgetürmt mit Delikatessen. Doch die edle Gesellschaft, der das serviert wird, runzelt die Stirn ob einiger profaner Zutaten wie der gemeinen Kartoffel – einer Knolle, die sie für Tierfraß halten. Affront! Manceron (Grégory Gadebois) muss seinen Kochhut nehmen. Vom Schloss zieht er zurück auf den ärmlichen Familien-Bauernhof und beschließt in der einfachen Hütte mit einfachen Zutaten fürs einfache Volk zu kochen. Unterstützung bekommt er von Louise (Isabelle Carré), die von ihm lernen will und bald eigene Akzente setzt. Die gute Küche spricht sich herum und voilà: die Geburt der französischen Haute Cuisine! Die Story von Eric Besnards „À la carte! – Freiheit geht durch den Magen“ (Cinedom, Cinenova, Odeon, Rex am Ring) mag etwas vorhersehbar sein, dafür lassen die Kochszenen das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Eric Besnard ist am Freitag, 26.11. um 20 Uhr im Odeon anwesend.

Auf einer abgeschiedenen Insel wird der ganz in Weiß gekleidete Fust (Sam Louwyck) als Heiland verehrt, denn mit einer eigenen Seife können die Bewohner:innen einfach den Dreck dieser Welt von sich abwaschen. Ausgerechnet die junge Irina (Greta Bohacek) lässt die vorgeblich heile Welt des strahlend sauberen Eilands mit seinem Strahlemann einstürzen. Regisseur Nikias Chryssos‘ knackiger Thriller „A Pure Place” (Lichtspiele Kalk) ist eines der seltenen Beispiele eines deutschen Genrefilms, der mit zahlreichen Klassiker-Referenzen und sexuellen Untertönen auf gesellschaftliche Klüfte aufmerksam macht und die Bereitschaft, charismatischen Führerfiguren bedingungslos zu folgen, in Frage zu stellt.
Nikias Chryssos ist am Freitag, 26.11. um 19 Uhr zu Gast in den Lichtspielen Kalk.

Was für ein Film mit was für einer Besetzung. Nach dem Sieg des real existierenden Sozialismus ist der Musikwissenschaftler Johann Wolfgang Amadeus Zart (Udo Kier) in einer Berliner Klinik dem Gehirnchirurgen Dr. Frisch (Mr. Hitparade Dieter Thomas Heck) ausgeliefert. Bis ein neuer Zellengenosse das Kliniksystem ins Wanken bringt und einen Fluchtversuch anzettelt. Gabor Altorjays schrilles Independentfilmchen „Pankow '95“ (Filmhaus), das 1983 niemand sehen wollte, ist mittlerweile Kult - und suhlt sich in surrealen New-Wave-Settings,
Gabor Altorjay ist am Samstag, 27.11. um 20 Uhr zu Gast im Filmhaus Kino.

Außerdem neu in den Kinos: Maria Sødahls Schicksalsdrama „Hope“ (Cinenova), Hans Steinbichlers Romanverfilmung „Hannes“ (Rex am Ring), Peter Meisters Gaunerkomödie „Das schwarze Quadrat“ (Cinedom, Rex am Ring), Johannes Roberts' Horroractioner „Resident Evil: Welcome to Raccoon City“, (Cinedom, Cineplex, Rex am Ring, UCI) Michael Dowses Chaos-Abenteuer „Weihnachtsjagd: Das Fest der Spiele“ (Kinopolis Bonn) und Dieter Schumanns dokumenatrischer Kinderfilm „Lene und die Geister des Waldes“ (Filmpalette, Weisshaus).

Redaktion choices.de

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