Mit einer Buchvorlage von Robert Harris kann bei einer Verfilmung kaum etwas schiefgehen: Mit „Konklave“ (Cinedom, Cinenova, Odeon, Residenz, Rex, UCI, Weisshaus, OmU im Cinenova, Odeon und Weisshaus, OV im Metropolis) sind nun bereits sechs seiner Romane verfilmt worden. Zwei Mal erhielt der Vielschreiber den César für das beste adaptierte Drehbuch. Auch Regisseur Edward Berger ist mehrfach ausgezeichnet. Sein letzter Film „Im Westen nichts Neues“ wurde neun Mal für den Oscar nominiert. Ein Dream-Team also, von dem man spannende Kinounterhaltung erwarten kann und auch bekommt. Der Papst ist unerwartet verstorben und nun muss ein neuer gewählt werden. Vor seinem Tod hat der Pontifex den Kardinaldekan Lawrence (Ralph Fiennes) mit der Aufgabe betraut, die Wahl zu beaufsichtigen. Diese gestaltet sich aber als enorm schwierig, denn unter den aus aller Welt angereisten katholischen Würdenträgern herrscht alles andere als Einigkeit. Verschiedene Gruppierungen bilden sich, während Intrigen geschmiedet werden und Gerüchte über einzelne Kardinäle die Runde machen. Konservative gegen Reformwillige, Kirchenmänner aus dem globalen Norden gegen jene aus dem globalen Süden. Der Film folgt der authentischen Darstellung des Konklaves mit beeindruckenden Bildern, die viel Liebe zum Detail aufweisen. Dabei hält sich Berger sehr stark an die Romanvorlage, so dass manches, was heutzutage bei einem Film über die katholische Kirche zu erwarten wäre, – z.B. eine Behandlung der Missbrauchsskandale – hier unerwähnt bleibt. Als nach mehreren Wahltagen endlich weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle steigt, wird ein neuer Papst präsentiert, der bei seiner Antrittsrede eine Bombe platzen lässt. Ein Papst, der dazu führen könnte, dass sich viele wieder mit dieser Kirche versöhnen. Doch von einem solchen Papst ist die reale katholische Kirche wahrscheinlich noch Jahrzehnte entfernt.
Außerdem neu in den Kinos: das nepalesische Road-Movie „Shambhala“ (OmU im Odeon) von Min Bahadur Bha, die Space-Burleske „Das Imperium“ (OmU in den Lichtspielen Kalk) von Bruno Dumont, die Young-Adult-Dystopie „Milchzähne“ (Filmpalette) von Sophia Bösch, der Reisebericht „Almar – Der Ruf des Jakobsweges“ von Sascha Günther, der Hochhaus-Krabbel-Horror „Spiders – Ihr Biss ist der Tod“ (Cinedom, Cineplex, Rex, UCI) von Sébastien Vaniček und der Episodenfilm „Weihnachten der Tiere“ (Cinedom, Metropolis, Odeon, UCI, Weisshaus) von Caroline Attia, Ceylan Beyoglu, Oleysha Shchukina.
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