Halaleluja – Iren sind menschlich!
Deutschland, Irland, Frankreich 2017, Laufzeit: 94 Min., FSK 12
Regie: Conor McDermottroe
Darsteller: Sarah Bolger, Nikesh Patel, Colm Meaney
Multikulti-Komödie
Kulturelles Ding
„Halaleluja: Iren sind menschlich“ von Conor McDermottroe
Der Pakistani Raghdan ist seinerzeit vor der arrangierten Hochzeit in einen irischen Küstenort geflohen. Dort lebt er bei seinem liberalen Onkel und liebt die störrische Irin Maeve. Mit dem Frieden ist es vorbei, als Raghdans Vater auftaucht und seinem Sohn eine Geschäftsidee unterbreitet: einen Halal-Schlachthof. Der arbeitslose Schwiegervater (Colm Meany) wird als Manager eingestellt und muss zuerst einmal die Kühe gen Mekka ausrichten.
In Zeiten wachsender nationalistischer Verirrungen und rassistischer Abgründe im Wohlstand gibt sich das Kino sichtlich Mühe, kulturellen Zwiespalt zu überwinden und Vorurteile abzubauen – und das bestenfalls komödiantisch. Dumm, wenn es dabei wiederholt am Leben vorbei inszeniert. So werden auch in dieser Multikulti-Komödie etwaige Konflikte bloß oberflächlich angedeutet und schelmisch verniedlicht: Die Haltung des örtlichen Imams bleibt dabei in letzter Konsequenz ebenso schleierhaft wie die des konservativen Vaters, und der Schwiegervater ist mal in naiven Rassismen verankert, mal gibt er sich reflektiert ironisch. Haltungen werden, wie es gerade passt, Nullkommanichts aufgebrochen, und so wird auch hier verklärt und gutmenschelnd an der Realität vorbei geschlittert und alles in seichtem Wohlgefallen aufgelöst. Das wiederum spiegelt wieder das Problem: Dass Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft und Medien am Leben vorbei regieren, polemisieren, inszenieren. Das ist dem Film durchaus gestattet, nur sollte es dann lieber gleich ein ehrliches Märchen erzählen.
(Hartmut Ernst)
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