
Ghostbusters: Legacy
USA 2021, Laufzeit: 124 Min., FSK 12
Regie: Jason Reitman
Darsteller: Paul Rudd, Carrie Coon, Mckenna Grace
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Rundum mitreißende Fortsetzung
Geister und Zeitgeist
„Ghostbusters: Legacy“ von Jason Reitman
Generationenwechsel: Ivan Reitman hatte 1984 mit „Ghostbuster“ einen Kultfilm geschaffen und 1989 auch die Fortsetzung geliefert, sein Sohn Jason übernimmt nun den offiziellen dritten Teil. Und auch auf der Leinwand wird der Stab weiter gereicht an die Jüngeren: Die Hauptprotagonisten dieser Fortsetzung sind nicht mehr Ray Stantz (Dan Aykroyd), Peter Venkman (Bill Muray), Egon Spengler (Harold Ramis, 1944 – 2014) und Winston Zeddmore (Ernie Hudson), sondern zwei Jugendliche: die Geschwister Phoebe (Mckenna Grace), 12, und Trevor (Finn Wolfhard), 15. Beide technikaffin und mit entsprechend nerdigem Anstrich, ziehen sie gerade mit ihrer ausgebrannten Mutter Callie (Carrie Coon) auf ein Landstück in Oklahoma, das ihnen der jüngst verstorbene Großvater vermacht hat. Der Kauz hatte einen gewissen Ruf, und während Callie mit dem Lehrer Grooberson (Paul Rudd, „Ant-Man“) anbändelt, entdecken die Kids schon bald, was es mit dem Opa auf sich hatte. In einer nahen Mine geschehen seltsame Dinge, und rund ums Farmhaus entdecken die Geschwister seltsame Ausrüstungsgegenstände – und grünen Schleim!
Nach dem turbulenten, aber wenig beseelten Geschlechtertausch („Ghostbusters“, 2016) nimmt dieser Streifen ungleich konkreter Bezug auf die Originale und spart nicht mit Zitat und Verweis. Das Wort „Jugendliche“ mag vielleicht zuerst abschrecken, aber schon nach wenigen Minuten haben sich etwaige Vorbehalte erledigt: Die Kids treiben den Film ebenso erfrischend voran wie die Verlagerung des Plots von New York ins sonnendurchflutete Hinterland. Jason Reitman, der mit zynischer Komödie („Thank you for Smoking“), bewegendem Jugenddrama („Juno“), Thriller („Labor Day“) oder Tragikomödie („Tully“) bereits munter und bewährt durch die Genres gewandert ist, präsentiert sich jetzt einfach mal so als der neue Steven Spielberg. Und das passt wie die Faust aufs Auge zu dieser nostalgisch gefärbten Fortsetzung, die die hohen Erwartungen locker erfüllt.
Mit Anmut und Laune verbeugt sich Reitman, der auch als Autor fungiert, vor den Wurzeln, die sein Vater vor knapp vierzig Jahren gelegt hat. Eine Zeitreise nicht bloß zurück zu den Geisterjägern, sondern auch in das Abenteuerkino der 80er Jahre, in denen sich „Goonies“ & Co. in magisch heiler Welt den „Gremlins“ und anderen Ungetümen stellten. Kino als Wohlfühlblase ohne dem inzwischen zur Mode gekommenen politisch korrekten Zeigefinger über allem. Verklärt, flott, witzig und berührend – Reitman fängt nicht nur Geister, sondern auch Zeitgeist ein. Trevor, der sich versucht zu verlieben, Phoebe, die ihre Kontaktscheue durch den gleichaltrigen Podcast (Logan Kim) überwindet – in Sachen Charakterzeichnung und Besetzung ein Dreamteam, das den Erwachsenen schlagfertig und abgeklärt begegnet, dass es ein Fest ist. Überhaupt kommt man schon sehr früh aus dem Dauergrinsen nicht mehr heraus – und in keiner Sekunde Langeweile auf.
Sodann: Ectomobil gestartet, Protonenrucksack geschultert, Geisterfalle geladen – auf, auf zur Geisterjagd, die auch die junge Generation von heute abholen wird. Die zwei Vorgängerfilme zu kennen, schadet natürlich nicht. Und bis zum Ende des Abspanns sitzen zu bleiben, übrigens auch nicht.
(Hartmut Ernst)

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