Chihiros Reise ins Zauberland
Japan 2001, Laufzeit: 125 Min., FSK 0
Regie: Hayao Miyazaki
Das neueste Werk des japanischen Animationsaltmeisters Hayao Miyazaki ("Prinzessin Mononoke") ist bereits mit unzähligen Preisen überhäuft worden, u.a. mit dem Goldenen Bären der Berlinale (was für einen Zeichentrickfilm ungewöhnlich ist) und mit dem Oscar für den besten langen Animationsfilm (damit hat er Publikumslieblinge wie "Ice Age" und "Lilo & Stitch" auf die Plätze verwiesen). Und in der Tat ist der Film ein aus allen Nähten platzendes Sammelbecken der Ideen und ungewöhnlichen Einfälle, das mit seinem Reichtum an Fantasie auch locker für zwei oder gar drei Filme Stoff hätte liefern können. Miyazakis Märchen verströmt in jeder Minute den Geist der asiatischen Mythologie und grenzt sich deswegen schon rein optisch von amerikanischen Zeichentrickfilmen ab. Die Originalität der zahlreichen Figuren erinnert an Meisterwerke wie Michael Endes "Unendliche Geschichte", obwohl diese hier durchweg in der Tradition fernöstlicher Spiritualität stehen und manches auf den europäischen Betrachter befremdlich wirken dürfte. Sowohl der schleimende Faulgott als auch das Ohngesicht, das in einer Szene aus allen Körperöffnungen eine braune Pampe absondert, dürften nicht nur Moralapostel irritiert zurücklassen. Aber gerade das macht einen großen Reiz dieses ungewöhnlichen Animes aus, das durchweg ausgezeichnete Unterhaltung bietet und die Lorbeeren, mit denen es bedacht wurde, durchaus verdient hat. Miyazaki schafft es nämlich darüberhinaus, die traditionelle Mythologie des Stoffes mit zeitlosen Wertvorstellungen zu kombinieren. Das Ohngesicht steht dabei symbolisch für den materiellen Reichtum, den alle anstreben, mit dem man sich aber auch die Finger schmutzig machen kann. So entstand ein Werk, das in seinen Verweisen auf den Alltag den Kindern im Publikum Identifikationsmöglichkeiten bietet und zudem einen visuellen Einfallsreichtum offenbart, der auch die Ansprüche der Erwachsenen befriedigen kann.
(Frank Brenner)
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Schöne Aussichten im Kino
Der Festivalauftakt in Berlin verspricht ein gutes Filmjahr – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Rechtsextreme Terroranschläge
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ im Filmhaus – Foyer 02/24
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024