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Ruby O. Fee und Paul Boche im Filmpalast Köln

Beeindruckende Nachwuchsstars

23. März 2017

„Zazy“ im Filmpalast Köln – Foyer 03/17

Mittwoch, 22. März: Sechs Jahre hatte das Kino am Hohenzollernring 22 im Herzen Kölns leer gestanden, bevor es im Dezember 2016 vollständig renoviert seine lang ersehnte Wiedereröffnung feiern konnte. Nun sind bereits einige Monate erfolgreichen Kinobetriebs ins Land gegangen, da war es an der Zeit, das neueste Kino der Stadt auch einmal für eine feierliche Filmpremiere zu nutzen. Verleihchef Joachim Kühn von RealFiction hielt den „prachtvoll renovierten Filmpalast“ ideal geeignet für die Kölner Premiere von „Zazy“, da es sich bei dem Film um „ein Stück Kölner Kinogeschichte“ handele. M.X. Obergs („Stratosphere Girl“) neuester Kinofilm wurde nicht nur von Kölner Produzenten finanziert und wird nun am 30. März vom Kölner Verleih RealFiction in die Kinos gebracht, weite Teile des Drehs hatten damals auch in der Domstadt stattgefunden. Als größter Finanzierungspartner fungierte nach Aussage von Produzent Daniel Mann die Film- und Medienstiftung NRW, aber auch der WDR in Gestalt von Redakteurin Andrea Hanke war laut Regisseur Oberg von Anfang an mit dabei, „was man gar nicht genug wertschätzen kann, da die Luft immer dünner wird für kleine Filme wie diesen“, so der Filmemacher.

Petra van de Voort, Ruby O. Fee, M.X. Oberg und Paul Boche

Deswegen war es in der entscheidenden Phase bei der Produktion von „Zazy“ zu einer Finanzierungslücke gekommen, die Bastie Griese von MMC Movies auf innovative Weise zu schließen verstand. „Wir holten einfach einige unserer Dienstleister in NRW mit an Bord, mit denen wir seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeiten“, erläuterte Griese nach der Filmprojektion im Kino. So kommt es, dass mit der Torus GmbH, Maier Bros., Ludwig Kameraverleih und WeFadeToGrey einige lokale Ton- und Kamerafirmen aktiv an der Produktion beteiligt waren. Der Film über eine raffinierte angehende Schneiderin lebt von der facettenreichen Darstellung der Titelrolle durch das Nachwuchstalent Ruby O. Fee („Als wir träumten“). Die strebt eigentlich eine Karriere im Showbusiness an und sieht ihre Chance gekommen, als sie die Bekanntschaft mit der Frau eines bekannten Fernsehmoderators macht, die in die Bredouille geraten ist. Eiskalt nutzt Zazy die Situation aus und wird mit Hilfe ihres skrupellosen Freundes Tomek (Newcomer Paul Boche) zu einer gerissenen Erpresserin. Bei der Premiere in Köln erinnerten sich die Darsteller an Orte und Stellen, die sie während der Produktionszeit hier kennengelernt hatten. Die Schwedin Petra van de Voort, ehemals Petra Hultgren, die in der Rolle der Leidtragenden zu sehen ist, konnte sich beispielsweise insbesondere an die Kölner Einkaufsstraße erinnern, die sie auch nun wieder zu Fuß erkundete, um sich noch neue Strumpfhosen für die Premiere zu besorgen.

Regisseur Oberg und Produzent Bastie Griese bei der Bühnenpräsentation

Ruby O. Fee hatte das Drehbuch und insbesondere ihre Rolle in „Zazy“ derart fasziniert, dass sich die mittlerweile 21-Jährige dazu entschloss, den Film auch mit zu produzieren – ein Debüt für die Schauspielerin, die nach ihren Anfängen in der Serie „Allein gegen die Zeit“ mittlerweile durch den Dresen-Film und die Hauptrolle im Event-Fernsehfilm „Die Ketzerbraut“ Starstatus genießt. Über Nacht ist für sie der Erfolg allerdings nicht gekommen, beim Interview im Foyer erläuterte sie, dass sie mit zwölf Jahren zum ersten Mal vor der Kamera gestanden und sich ständig gesteigert habe, was insgesamt harte Arbeit gewesen sei. Nun kann sie die Früchte dieser Anstrengungen ernten. Voll des Lobes für seine Hauptdarstellerin zeigte sich auch Regisseur M.X. Oberg beim Gespräch auf der Premierenfeier. „Bei den diversen Castings kam sie mir unglaublich schüchtern vor, was zu einigen Missverständnissen führte. Aber damals war sie ja auch erst 18 Jahre alt! Wir haben Ruby mit verschiedenen möglichen Darstellern für Tomek getestet, aber erst mit Paul Boche war sie nicht mehr so lustlos, sondern total elektrisiert, was dann auch ihre eigene Darstellung viel interessanter machte“, kommentierte der Regisseur. Boche hatte er zunächst über ein e-Casting aus New York kennengelernt und hatte dabei einige Vorurteile, weil Boche zuvor als Model gearbeitet hatte. Aber was dieser in der Liveschaltung von sich zeigte, sei so besonders und interessant gewesen, dass Oberg ihn unbedingt persönlich treffen wollte. Auch ihm scheint nun eine steile Karriere bevorzustehen, bereits fünf weitere Kinofilme mit Paul Boche sind schon abgedreht und werden in den nächsten Monaten anlaufen.

Text/Fotos: Frank Brenner

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