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01. April 2009

Folgen der Kölner U-Bahn-Katastrophe - Theaterleben 04/09

Es geht gerade deutschlandweit und täglich durch die Presse: Verheerende Baumängel im Rahmen des Baus der Kölner Nord-Süd-U-Bahn haben das Kölner Stadtarchiv und angrenzende Gebäude an der Severinstraße einstürzen lassen und zwei Menschen das Leben gekostet. Bislang unerwähnt, weil in den Folgen erst mal weniger dramatisch, bleibt die Tatsache, dass im Zuge der Katastrophe der hintere Notausgang der Comedia in der Löwengasse zugeschüttet und damit eine Fortsetzung des Spielbetriebes unmöglich wurde. Klar, es geht hier nicht um Menschenleben, aber immerhin doch um die Existenzen, der in Kölns wichtigstem Kinder- und Jugendtheater Beschäftigten. Und so haben die Künstlerische Leiterin Jutta M. Staerk und Geschäftsführer Klaus Schweizer fieberhaft nach Ausweichspielstätten gesucht und sind im Zirkus- und Artistikzentrum Köln, der Schlosserei des Kölner Schauspiels, dem Bürgerzentrum Nippes, dem Stadtgarten, dem Senftöpfchen und in der Flora fündig geworden. In der Flora findet bis auf weiteres das gesamte Kabarettprogramm der Comedia statt. Aufgrund der dramatischen Situation fiebern die Verantwortlichen nun noch intensiver der Eröffnung der neuen Comedia in der Vondelstraße zur neuen Spielzeit entgegen. Das folgenreiche Unglück in der Südstadt ist also auch an der Kölner Theaterszene nicht spurlos vorbeigegangen, und man kann gespannt sein, ob nun aus dem Kölner Klüngel-Sumpf die wirklich Verantwortlichen herausgefischt werden.

„Wir wollen das ganze Potential des Tanzes in unserer Stadt sichtbar machen und bieten allen, die tanzen, die Möglichkeit, sich um ein kostenloses Portrait zu bewerben“, so promotet Anja Kolacek – Leiterin der Tanzkompanie raum13 Theater Fraktion – ihr neues Projekt, die Internetplattform www.alleswastanzt.de, auf der alle Kölner Tanzschaffenden ihre Aktivitäten veröffentlichen können und die so als Aushängeschild der Kölner Tanzszene fungieren soll. Ziel ist, dass ein „virtuelles Kölner Tanzhaus“ entsteht, als Basis für das reale Tanzhaus, das Köln so dringend braucht und schon länger plant. Die Initiative richtet sich an einzelne Tänzer, Tanzensembles oder Tanzinstitutionen, die durch die Initiatoren in Bild und Ton portraitiert werden und diese Präsentation dann auch mit den Internetportalen Myspace und Facebook vernetzen. Jeden Sonntag wird ein neues „Portrait der Woche“ veröffentlicht.

Eine Stärkung des Tanzes in Köln scheint insgesamt nötig: Gerade legt die Landesregierung unter ihrem Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Große Brockhoff eine neue Spitzenförderung für den Tanz in NRW auf, von der u.a. die Kölner Kompanie MOUVOIR/Stephanie Thiersch profitieren wird, da wird andererseits im Kölner Schauspiel sang- und klanglos die vor ein paar Jahren mit viel Mühe und Geld revitalisierte Sparte Tanz bis mindestens 2013 – also bis zur Fertigstellung des neuen Schauspielhauses – abgeschafft. Bezüglich des Tanzes existieren große Widersprüchlichkeiten in einer Stadt, welche die Hälfte aller Tanzkompanien in NRW beheimatet und somit eigentlich als Tanz-Kapitale des Landes national und international ausstrahlen sollte...

Jörg Fürst

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