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Choreografin Eleanor Bauer
Foto: © Danny Willems

Zu etwas Neuem

31. Januar 2019

„New Joy“ am Schauspielhaus Bochum – Tanz an der Ruhr 02/19

Am 23. Februar feiert das Stück „New Joy” von Eleanor Bauer und Chris Peck am Schauspielhaus Bochum Weltpremiere. Es ist angekündigt als „Cyber-Acapella-Konzert-Happening mit Gesamtkunstthings” und beschäftigt sich mit unserem Verhältnis zu den neuen Medien und dem sich ändernden Verhältnis zur Wahrheit.

Eleanor Bauer ist eine amerikanische Tänzerin und Choreografin, die für ein Studium an der renommierten P.A.R.T.S. in Brüssel nach Europa kam. Sie hat bereits in Arbeiten von Boris Charmatz und Xavier LeRoy mitgewirkt. Seit 2003 kooperiert sie mit dem Musiker Chris Peck. In Bochum arbeiten sie nun zum ersten Mal für ein Stadttheater, haben „New Joy“ gemeinsam konzipiert und führen auch gemeinsam Regie.

Zusammen mit festen Mitgliedern der Ensembles des Schauspielhauses und freien TänzerInnen beschäftigen sie sich mit unserem Umgang mit den neuen Technologien: Es soll ein neuer, positiver und angstfreier gefunden werden. Wir konstruieren unsere Wirklichkeit zunehmend selbst, dabei steht momentan das Gefühl der Empörung zentral. Wie kann aber die selbstkonstruierte Wahrheit zur Demokratisierung genutzt werden? Denn das ist ja der ursprüngliche Traum hinter der Erfindung des Internets gewesen. Wie können wir mehr Neugier für den anderen und das Neue wecken und vom Misstrauen Abstand nehmen?

Bauers Vorschlag ist, dass wir den Zustand der Ungewissheit, der durch Datenflut und „Fake News“ entsteht, auch umarmen und nutzen können. Wir sind gezwungen, viel vorsichtiger und sensibler durch diese Welt zu navigieren, um einander zu verstehen. Deshalb sucht Bauer nach Praktiken, die uns helfen, sensibler mit Unterschieden und Pluralismus umzugehen, all unsere Sinne neu zu schärfen – genauer zu hören und zu entziffern. Da kommt der Körper ins Spiel und mit ihm die Bewegung, der Tanz. Dort beginnt die neue Freude, da, wo man sich den bits und bytes übergibt, den Boden unter den Füßen verliert, das Alte hinter sich lässt und zu etwas Neuem aufbricht. Das Publikum ist an diesem Abend eingeladen, das Konzert-Happening selbst mitzugestalten und Nachrichten zu schicken.

Judith Ayuso Pereira

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