Die Normalisierung der Verhältnisse während der Pandemie schreitet überall voran. Auch in der Kinobranche. Die Filmstarts knubbeln sich zwar noch etwas durch die aufgestauten Filme, aber in Köln gibt es mit dem Filmhaus Kino immerhin eine neue Leinwand, die schon seit einem Monat in Betrieb ist, auch wenn sie erst am 31. Oktober gemeinsam mit dem gesamten Filmhaus offiziell eröffnet wurde. Außerdem wird das Odeon Kinozum Ende des Jahreseinen kleinen dritten Saal eröffnen. Auffallend ist jedoch nicht erst seit dem Filmstart des neuen James Bond „Keine Zeit zu sterben“, dass sich das breite Angebot in Bezug auf die Zuschauerzahlen sehr auf einige wenige Filme konzentriert. Das ist in vielen Fällen schade für die Filmkunst, und wir versuchen, auf den folgenden Seiten ein wenig dagegen anzuschreiben.
Normalisierung zeichnet sich auch im Festivalbetrieb ab. Im letzten Monat konnten das Filmschnittfestival Edimotion und das Film Festival Cologne unter halbwegs normalen Bedingungen stattfinden, in diesem Monat folgen das Kurzfilmfestival Köln und der Musikfilmkongress Soundtrack Cologne mit dem ihm angeschlossenen Musikdokumentarfilmfestival See the Sound und erstmals in diesem Jahr auch dem Musikspielfilmfestival CinePop. Auch das traditionsreiche Kinderfilmfestival Cinepänz kann nach dem Ausfall im vergangenen Jahr nun wieder ganz analog seine Pforten öffnen.
Im Frühherbst schwebte allerdings noch ein Damoklesschwert über einigen Festivals, weil die finanzielle Absicherung für das kommende Jahr bedroht schien. Am 10. September ging auch in unserer Redaktion ein offener Brief des KulturNetzKöln e.V. ein, der die Sorge vortrug, dass neben der c/o pop, Crime Cologne und anderen Veranstaltungen auch Edimotion, SoundTrack_Cologne, die Filmmesse Köln und die Interessenvertretungen Klubkomm und Filmbüro NW in 2022 nicht mehr ausreichend finanziert sein könnten. Hintergrund waren Informationen, dass die unterstützende KölnBusiness, die erst 2019 als Tochtergesellschaft der Stadt Köln auch die Kreativwirtschaftsförderung übernommen hatte, diese Förderung am liebsten an das Kulturamt weitereichen wolle. Dem Kulturamt stünde im Haushalt hierfür aber bislang gar kein Budget zur Verfügung, so das KulturNetzKöln.
Tatsächlich nimmt man die Sorge bei KölnBusiness und in der Politik ernst. Brigitta von Bülow (Bündnis 90/Die Grünen), erste Stellvertreterin im Aufsichtsrat von KölnBusiness, Bürgermeisterin, Kulturpolitische Sprecherin und Mitglied im Rat der Stadt Köln, hat signalisiert, dass die Förderungen für 2022 im Haushalt der KölnBusiness abgesichert würden. „Ich habe darüber hinaus angeregt, dass Anfang des Jahres 2022 die neuen zuständigen Kultur- und Wirtschaftsdezernenten und alle Beteiligten wie z.B. Vertreter:innen des Aufsichtsrates der KölnBusiness sowie des Kulturamtes zusammenkommen, um gemeinsam zu beraten und zu entscheiden, wo die Kreativwirtschaft langfristig verortet und auch mit entsprechendem Budget ausgestattet werden soll“. Denn es sei notwendig, dies abzuklären, so von Bülow weiter, "damit auch Zuständigkeiten geklärt und Planungssicherheit geschaffen werden kann.“
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