Terminator: Dark Fate
USA 2019, Laufzeit: 129 Min., FSK 16
Regie: Tim Miller
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Mackenzie Davis, Gabriel Luna, Edward Furlong
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Neuaufguss von Terminator 2
Metal Motherfucker
„Terminator: Dark Fate“ von Tim Miller
Nach fünf seriellen Folgen wird jetzt also eine sechste gedreht, die an Teil 2 anschließt und die Folgen 3-5 komplett ignoriert. Das ist kühn, und wer so etwas veranstaltet, der muss liefern.
Statt zu liefern aber, serviert man uns lediglich einen Neuaufguss von Teil 2: Im Jahr 2020 wird eine nichtsahnende junge Frau (Natalia Reyes) von einem bösartigen Terminator aus der Zukunft heimgesucht, ein anderer, weniger fortschrittlicher Terminator (Mackenzie Davis) versucht, sie zu schützen. End of Story. Um dem Neuaufguss Würze zu verleihen, kämpfen hier jetzt ganz zeitgemäß drei Frauen Seite an Seite. Vor allem aber spielen Sarah Connor und ihr T-800 wieder mit. Das ist auch bitter nötig, denn der neue Terminator, das Modell REV-9, ist noch tödlicher als alles, was wir kennen: Er ist nicht bloß unkaputtbarer, er kann sich sogar teilen, indem er seine liquid-metallene Außenhülle vom inneren Skelett löst, so dass man plötzlich zwei Terminatoren gegenübersteht. Schnickschnack, aber irgendetwas gilt es ja zu steigern.
Gabriel Luna verkörpert den dienstbeflissenen REV-9, der taktisch genauso vorgeht wie dereinst der T-1000. Der damalige Darsteller Robert Patrick allerdings verlieh seiner Figur in Bewegung und Mimik Charisma, das zwischen bedrohlich und ironisch changierte und den T-1000 eine besondere Aura bereitete. Gabriel Luna hingegen spielt seinen REV-9 völlig uninspiriert.
Bis ins Detail ist hier vieles bekannt, wird aber leider viel zu selten modifiziert geschweige denn ironisch gebrochen. Sarah heißt jetzt Dani, Dani ist Sarahs neuer John, der T-1000 heißt jetzt REV-9, Skynet heißt jetzt Legion. Die Story schreibt einfach zu viel ab. Was vor 28 Jahren animationstechnisch und erzählerisch begeisterte und überraschte, ist heute längst etabliert und wirkt nicht mehr, wenn man es bloß 1:1 übernimmt. Die einzig wirklich erfrischende Konstante ist der Humor, der nach dem ungleich ernsten „Terminator“ schon Teil 2 in eine neue Richtung stupste. Wie damals ist auch hier Arnold Schwarzenegger für die Lacher hauptverantwortlich. Er taucht in der Mitte des Streifens auf und hat als Terminator seine Existenz mittlerweile völlig neu ausgerichtet. Dazu liefert der T-800 auch direkt den besten Oneliner, und der hat mal nichts damit zu tun, ob er zurück kommt oder nicht. Der Spruch will nicht gespoilert werden, aber wenn der T-800 hier in wenigen Worten pointiert seine neuen Stärken aufzählt, ist das schlichtweg extrem witzig. Linda Hamilton macht als Sarah Connor eine gute Figur, ihre „Fuck“-besetzte Megacoolness wirkt aber schon bald aufgesetzt und nutzt sich ab.
Am Ende bleibt alles willkürlich, alles kann passieren. Wie immer. Die Teile 3-5 haben sicherlich Schwächen. Aber sie hatten zumindest eine Geschichte vorangetrieben, haben weiter gedacht statt wiederholt, haben zitiert statt bloß kopiert.
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