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Hello, I am David!

Hello, I am David! Eine Reise mit David Helfgott
Deutschland 2015, Laufzeit: 98 Min., FSK 0
Regie: Cosima Lange
Darsteller: David und Gillian Helfgott, Nils Ruben, Matthias Foremny, Scott Murray, Walter Hitz
>> www.helloiamdavid.de

Liebenswertes Porträt eines Ausnahmekünstlers

Das Energiebündel
„Hello, I am David! – Eine Reise mit David Helfgott“ von Cosima Lange

Seit sich Scott Hicks‘ Biopic „Shine – Der Weg ins Licht“ im Jahr 1996 zunächst zu einem Arthouse-Hit entwickelte und schließlich etliche Oscar-Nominierungen einstreichen konnte, ist der Name des Pianisten David Helfgott international bekannt geworden. Dass es sich bei dem 1947 in Melbourne geborenen Australier um einen außergewöhnlichen Menschen handelt, der nicht nur zu einem der begabtesten Pianisten weltweit zählt, sondern auch aufgrund seines eigenwilligen Temperaments für Aufsehen sorgt, konnte durch die Oscar-prämierte Interpretation Geoffrey Rushs eindrucksvoll vermittelt werden. Noch interessanter ist es freilich, dem echten David Helfgott zu begegnen, seinen eigenwilligen Konzertauftritten zu lauschen, die er stets mit Gemurmel kommentiert, oder gar die Chance zu erhalten, den Menschen hinter dem Künstler kennenzulernen. All das leistet Cosima Langes unterhaltsame Dokumentation „Hello, I am David! – Eine Reise mit David Helfgott“. Der Filmemacherin ist es gelungen, den Pianisten auf einer Konzerttournee zu begleiten, Momente seiner unbeschreiblichen Auftritte einzufangen und ihm auch im Hotelzimmer oder zu Besuch bei Freunden ungewöhnlich nahezukommen.

Andererseits scheint es gar nicht so schwierig, David Helfgott nahezukommen, wenn man ihm persönlich begegnet. Denn der Musiker ist ein Ausbund der Herzlichkeit und Nähe, der jedem Menschen direkt die Hand reicht, wenn er ihn nicht sogar leidenschaftlich in die Arme schließt. Das Nervenleiden Helfgotts, das in den 60er Jahren als schizo-affektive Störung diagnostiziert wurde und ihn anschließend rund zehn Jahre in Heilanstalten zubringen ließ, merkt man ihm nach wie vor an, da der Mann keine Sekunde stillzustehen scheint, ständig in Bewegung ist und ohne Unterlass vor sich hin brabbelt. So ist das Energiebündel etwas anstrengend, aber zugleich beglückend, denn seine durchweg positive Einstellung hinterlässt bei jedem ein Lächeln und gute Laune.

Helfgott selbst ist in Cosima Langes Film nicht als Interviewpartner zu sehen, wird aber ausreichend in dokumentarischen Aufnahmen erfahrbar, die ihn in den unterschiedlichsten alltäglichen Situationen einfangen. Seine 15 Jahre ältere Ehefrau Gillian (die beiden sind seit 1984 verheiratet) gibt zusammen mit einigen weiteren Freunden und Wegbegleitern Einblicke in das Universum Helfgotts. Bezeichnend ist die Aussage eines befreundeten Psychiaters, der Helfgotts Zustand nicht medizinisch diagnostizieren will, sondern vielmehr darauf besteht, dass es gut ist, dass es Außenseiter und Unangepasste wie ihn gibt, die ihre Umgebung mit Originalität und Herzlichkeit beglücken. Ein liebenswertes filmisches Dokument, das einen Ausnahmekünstler erfahrbar macht, eindrucksvoll sein musikalisches Talent einfängt und Dankbarkeit, positives Denken und Freundlichkeit lehrt.

(Frank Brenner)

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