Genauso anders wie ich
USA 2017, Laufzeit: 120 Min., FSK 6
Regie: Michael Carney
Darsteller: Greg Kinnear, Renée Zellweger, Djimon Hounsou
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Schicksalhaftes Läuterungsdrama
Gute Christen
„Genauso anders wie ich“ von Michael Carney
Ron (Greg Kinnear) und Deborah (Renée Zellweger) sind seit knapp zwanzig Jahren verheiratet, sie sind wohlhabend und wohnen in einer großen Villa. Doch es knirscht im Gebälk: Die Luft ist raus aus der Beziehung, das Paar ist seit zehn Jahren nicht mehr intim miteinander, die Nerven liegen blank. Also hat Deborah eine Idee: Sie schleppt ihren Ron zu einer „Gospel Mission“ und stellt sich hinter die Theke der Suppenküche, um Obdachlose zu füttern. Die geben sich allesamt recht wortkarg, doch Deborah begegnet ihnen allen mit stoischem Lächeln und hält bei missmutigen Tönen einfach die andere grienende Wange hin. Einer der Armen, der schwarze Denver (overacting: Djimon Hounsou), ist mit einem Baseballschläger unterwegs und vergleichsweise gewaltbereit. Er reagiert besonders ablehnend auf „Debbies“ Offerten – und das ist eigentlich die einzig nachvollziehbare Reaktion. Nur der Film will es anders: Alle wollen geläutert werden und so wird Denver zur Prüfung von Ron und Deborah, Ron und Deborah werden zur Prüfung von Denver, und der Film zur Prüfung des Zuschauers.
Es ist unerträglich dekadent, wie hier Wohlstands-Gutmenschen vom hohen Ross herab Nächstenliebe und Vergebung predigen. Wenn das Paar, das sich einander entfernt hat, nach dem Job in der Suppenküche endlich wieder Sex hat. Wenn Deborah mit den Obdachlosen umgeht wie mit kleinen Kindern. Wie hier alles, bis hin zu Denvers Kindheit in der Sklaverei, entrückt weichgezeichnet in Szene gepinselt wird.
Der Kunstgriff an der Sache ist, dass in dieser lebensfernen Bibelstunde Begriffe wie „Gott“ oder Gegenstände wie das Kreuz verhältnismäßig wenig strapaziert werden. Das ist aber auch schon die einzig subtile Geste an dieser verklärten, missionarischen Läuterungspredigt.
(Hartmut Ernst)
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