Exodus: Götter und Könige
USA, Großbritannien, Spanien 2014, Laufzeit: 144 Min., FSK 12
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Christian Bale, Joel Edgerton, Aaron Paul, Sigourney Weaver, Ben Kingsley
>> www.exodus-derfilm.de
Gott möchte im Spielparadies abgeholt werden
BertramLikursi (6), 07.01.2015
Tja, wo genau soll man mit seiner Kritik ansetzen - und wie? Vielleicht kann ja zunächst einmal festgehalten werden, dass es sich bei 'Exodus: Götter und Könige' tatsächlich um einen Film handelt, und damit ist wahrscheinlich bereits das Positivste darüber gesagt. Ein Film ist es ohne Zweifel.
Wir können jedoch nur ahnen, was Ridley Scott sich dabei gedacht haben mag. Angefangen beim Cast mit Sigourney Weaver, Joel Edgerton und John Turturro als waschechte Ägypter bis zu der beinahe urkomischen Figurenzeichnung König Ramses' als tölpelhaftem Latino-Gangster. Moses hingegen - ein ausgezeichneter Schwertkämpfer, wie wir erfahren - entwickelt sich während der Erzählung von einem aufgeklärt sympathischen Rationalisten zu einem beinahe psychopathisch Schwachsinnigen. Nun gut, so wird es gewesen sein. Der Zuschnitt irrwitzigster Dialoge legt davon Zeugnis ab.
Aber was genau will der Film eigentlich sein? Wo Darren Aronofsky sich bei 'Noah' immerhin noch mit ein paar Methaphern durchmogelte und das Ganze schlicht zu einem fantastischen (Genre!) Film umfunktionierte, laviert Exodus unentschlossen zwischen Märchenbebilderung, naivem Psychogramm und einer erschreckenden Unbeholfenheit in dem Versuch, respektvoll mit religiöser Mythologie umzugehen.
Exodus ist weder ein spiritueller, andachtsvoller Film, noch ein visionäres, übernatürliches Epos geworden. Ein Film so leer wie die geteilte See und in seinem Pathos fast schon wieder merkwürdig lustig.
Gott ist ein Arschlochkind.
Mose war eigentlich ein Amerikaner...
Olli (73), 04.01.2015
Wir haben es eigentlich schon vor dem Kinobesuch geahnt: Mose war eigentlich ein Amerikaner! Dass Ridley Scott keinen vordergründig religiösen Film erstellt hat, hatten die Kommentare im Vorfeld angekündigt. Es ging ihm vielmehr darum, eine interessante, in unserem Kulturkreis bekannte Geschichte zu erzählen. Das ist ihm, wenn auch mit Hilfe vieler technischer Effekte, durchaus gelungen Etwas desillusionierend war jedoch, dass Mose dann doch wieder dem Klischee des typischen Hollywood-Helden entsprach: Aus jeder auch noch so großen Krise und aus jeder noch so gefährlichen Situation geht der "amerikanische" Mose letztlich siegreich hervor. Die Darstellung des Israelischen Gottes war originell. Ihre Metapher hat sich mir allerdings nicht erschlossen.
Warum der Film in Marokko, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten verboten wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Dann müsste man dort auch das Alte Testament der Bibel verbieten.
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