Elvis
USA 2022, Laufzeit: 159 Min., FSK 12
Regie: Baz Luhrmann
Darsteller: Austin Butler, Tom Hanks, Olivia DeJonge
>> www.warnerbros.de/de-de/filme/elvis
Der doppelte Elvis
Raspa (390), 27.07.2022
Luhrmann, dessen filmisches Haupttheman ja schon immer das Showgeschäft in all seinen Facetten war, hat in Austin Butler eine fantastische Verkörperung des jungen, rebellischen , erotisch wirkenden Elvis gefunden. Man kann sich ja heute kaum noch vorstellen, wie dessen Performance in der weißen Gesellschaft der 50er Jahre einschlagen musste, als alles, was nicht wie brave Countrymusik oder weichgespülter Orchesterjazz klang, nur unter "Race Music" subsumiert werden konnte, mit der man nichts zu tun haben wollte. Der Film schneidet eindrucksvoll die gegensätzlichen Reaktionen der hingerissenen Teenager, besonders der weiblichen, und der gesetzten Erwachsenen, gegeneinander, als Elvis auf der Bühne alles das rauslässt, was er bei schwarzen Musikern und der Gospel - Musik aufgesogen hat.
Der zweite Elvis ist der Elvis der Las Vegas - Jahre ab 1968, der immer mehr der Tablettensucht verfällt und der es nicht schafft, sich aus den Fängen "Colonel" Parkers zu befreien, so dass die ersehnte Welt-Tournee nie zustande kommt. Was ist aber mit den Jahren dazwischen, denen nach seiner Militärzeit in Deutschland? Dass Elvis gerne ein Filmstar wie James Dean geworden wäre, auf Veranlassung Parkers aber nur immer schlechter werdende Filme dreht, in denen er v.a Schnulzen singen muss, dass er in dieser Zeit praktisch total seine Bühnenpräsenz verliert, wird nur ganz kurz angerissen, ansonsten aber übersprungen. Den späten Elvis mag man dem jungenhaften Butler auch nicht so recht abnehmen, was v.a. die letzten Minuten unterstreichen, die den echten Elvis in einem faszinierenden Konzertausschnitt im Jahr vor seinem Tod zeigen.
Daher wäre es vielleicht sinnvoll gewesen, zwei Filme zu konzipieren: Einen , der die frühen Jahre noch ausführlicher thematisiert und für den Butler tatsächlich die Idealbesetzung ist, und einen, der sich den späten Jahren widmet, und für den man dann einen anderen, passenderen Darsteller hätte finden müssen. Genug Stoff für zwei Filme gäbe die Figur des ersten Superstars der populären Musik allemal her.
Bleibt noch die Frage, wie gut Tom Hanks die Rolle seines zwielichtigen und manipulativen Managers spielt. Ich las dazu sehr unterschiedliche Auffassungen. Ja, vielleicht bleibt sein Spiel etwas an der Oberfläche dieses chamäleonhaften Charakters, was dann aber auch am Drehbuch liegt, das seine obskure Vergangenheit erst ganz am Ende enthüllt. Ich fand aber letztlich, dass Hanks das Schmierige und Gierige von Presleys Mentor sehr angemessen darstellt.
Alles in allem: Sehenswert.
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Ernster Mai
Der Frühling schwemmt viele Dokumentarfilme ins Kino – Vorspann 05/24
Prominente Drehorte
Der Verein Köln im Film zeigt in Köln gedrehte Spielfilme – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24