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Möbius

Die Möbius Affäre
Frankreich, Belgien, Luxemburg 2013, Laufzeit: 108 Min., FSK 12
Regie: Eric Rochant
Darsteller: Jean Dujardin, Cécile de France, Tim Roth
>> www.die-moebius-affaere.de

Agententhriller

Der Spion, der mich liebte
„Die Möbius Affäre“
von Éric Rochant

Der Film beginnt mit einem erhabenen Anflug über Monaco. Der veredelte Anfang eines Agententhrillers, ein Genre, das sich, ignoriert man mal 007 und hollywood’sche Agentenabenteuer, rar gemacht hat auf der Leinwand. Zuletzt trumpfte 2012 Tomas Alfredson mit „Dame, König, As, Spion“ auf, ein ausgebremster, verzwickter, prächtig stilisierter Retro-Thriller mitten aus dem Kalten Krieg. „Die Möbius-Affäre“ ist nicht Retro, und er spielt heute in Monaco. Dort arbeitet Geheimagent Grégory Lioubov (Jean Dujardin) für den russischen Geheimdienst FSB. Sein Auftrag lautet, die Machenschaften des russischen Oligarchen Rostovsky (Tim Roth) aufzudecken. Dafür heuert seine Mannschaft die gerissene Bankerin Alice (Cécile de France) an. Als Grégory der Frau heimlich nachstellt, geraten beide zwischen die Fronten. Denn die CIA mischt hier auch fleißig mit.

Jean Dujardin hat als OSS 117 bereits James Bond parodiert. Für „The Artist“ heimste er den Oscar ein, nun schlüpft er endgültig in eine seriöse Rolle und weiß auch darin zu überzeugen. Bravourös gelingt ihm der Wandel von der Lachnummer zum ernsthaften Agenten, zum Profi. Und als er Alice näher kommt, erwächst er gar zum feurigen Mr. Orgasm, und selbst dabei verfällt man nicht ins Lachen. Das ist gleichermaßen dem herausragenden Spiel von Cécile de France („High Tension“, “Der Junge mit dem Fahrrad“) zu verdanken. Gemeinsam mit Dujardin bildet sie den Motor dieses erotisch aufgeladenen Thrillers. Und der Film selbst? Ja, das entspricht durchaus spannender Agentenkost. Ein optisch veredelter Thriller, der jedoch zugleich insgesamt trivialer ist, als er sein will. Überflüssig wirr spinnt Regisseur und Co-Autor Éric Rochant die Fäden, überflüssig unglaubwürdig handeln die Figuren in so mancher Situation. Das ist schade, denn gegen Ende zieht der Thriller spürbar an und beweist Potenzial.

Von daher macht der Kinobesuch dann insgesamt Spaß und sticht aus den dominanten, actionbetonten Ausprägungen des Genres angenehm heraus. Und für Dujardins Karriere bildet „Die Möbius-Affäre“ nicht zuletzt einen wichtigen Schritt, die ihm spätestens jetzt auch auf Seite der Zuschauerschaft Rollen außerhalb der Slapstick-Komödie zugesteht.

(Hartmut Ernst)

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