Der Onkel
Österreich, Deutschland 2022, Laufzeit: 105 Min.
Regie: Michael Ostrowski, Helmut Köpping
Darsteller: Michael Ostrowski, Hilde Dalik, Simon Schwarz, Anke Engelke
Skurrile Genrefarce
Magic Moments Extasy
„Der Onkel“ von Michael Ostrowski
Als er davon Wind bekommt, dass sein Bruder Sandro ins Koma gefallen ist, sucht der Kleinganove und Sprichwortjongleur Mike (Michael Ostrowski) seine Schwägerin Gloria (Anke Engelke) und deren zwei Kinder auf. Sandro sicherte seiner Familie Wohlstand und Villa – nur hat das, wie sie nun feststellen, seinen Preis: jede Menge Ärger! Der Familienvater ist in Korruption und zwielichte Deals verwickelt, und jetzt, wo er auf Intensiv liegt, stehen die Gläubiger vor der Tür. Gut, dass Mike zurück ist, der kennt sich aus mit derlei Klientel und verfügt selbst über hinreichend kriminelle Energie. Und er hat noch den einen oder anderen Hintergedanken.
Das ist doch alles richtig witzig, was Hauptdarsteller, Co-Regisseur und Co-Autor Michael Ostrowski hier auf die Leinwand wirft: Mit der Vision einer österreichischen Kult-Perle vor Augen, holt er sich ein prima Cast (neben Engelke noch Simon Schwarz und Hilde Dalik) ins Boot und gewinnt Gerhald Polt und Mechthild Großmann für markante Kurzauftritte.
Alles kreist hier um seinen windigen Helden, der so charmant wie unsympathisch das Geschehen durch allerhand skurrile Situationen treibt. Die Musik von Zebo Adam begleitet das alles mal mit 80er-Weichspüler, mal erdig kernig wie ein Leone-Western, allerlei Quatsch-Zwischentitel („The Night Of The Onkel“) verweisen regelmäßig auf die Trashnote, der dieser Streifen zugrunde liegt. Farce, Krimi, Rache-Thriller, alles flott und schnittig zusammen geschüttelt und immer auf den Punkt getimt. Am Ende fehlt etwas der finale Feinschliff, aber dafür wird man vorher 100 Minuten bestens unterhalten
Trocken, schnell, skurril – mit einem Schuss bittrer Melancholie, gekrönt mit großem Witz in Wort und Spiel. Eine feine, kleine österreichische Perle mit Kultpotenzial.
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