Der die Zeichen liest
Russland 2016, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: Kirill Serebrennikov
Darsteller: Petr Skvortsov, Yuliya Aug, Aleksandr Gorchilin
Absurdes Drama über religiöse Manipulation
Ihn sollt ihr fürchten
„Der die Zeichen liest“ von Kirill Serebrennikov
„Würde er doch Briefmarken sammeln oder ständig onanieren“, klagt die Mutter. Stattdessen aber ist ihr Sohn Benjamin zum geifernden Gläubigen erwachsen, der alles und jeden mit Bibelzitaten maßregelt. Das gipfelt in scharfen Auseinandersetzungen mit seiner atheistischen Biologielehrerin. Statt Rückendeckung erfährt sie jedoch Rüge und Ablehnung seitens der Lehrerschaft.
Parabelhaft setzt sich Regisseur Kirill Serebrennikov mit der manipulativen Auslegung von Religion auseinander. Mitunter wirken die Figuren in ihrer Naivität überzeichnet, ein satirischer Ansatz hätte dem Drama vielleicht besser gestanden. Im Herkunftsland Russland wiederum ist die Macht der orthodoxen Kirche fundamental, und so mag die Figurenzeichnung realistischer sein, als von unsereins vermutet.
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