Ort der Angst, in Beton gegossen. Worum geht's? Genau, Ebertplatz. Nach einer Messerstecherei mit Todesfolge sah sich die Stadt zum Handeln gezwungen: Mehr Polizei, mehr Licht und Umbauten, die es den Drogenverkäufern oft nordafrikanischer Herkunft erschweren sollen, ihre Ware zu verstecken. Der Erfolg? Umstritten. Doch es sind naheliegende Maßnahmen, die weithin begrüßt werden. Auf Widerstand trifft allerdings das Auftreten der Stadt gegenüber den etablierten Kunstgalerien in den unteren Ebenen des Platzes. Jener Bereich sollte schlicht zugemauert, den Galerien gekündigt werden. Immerhin, Oberbürgermeisterin Henriette Reker will die Kündigungen prüfen. So ist Zeit gewonnen, sich zu erinnern, dass Galerien wie „Gold & Beton“ längst versuchen, die laut beklagte Tristesse am Ebertplatz zu beleben und angstfreie Räume zu schaffen. Vielleicht könnte ihnen die Politik dabei helfen – statt sie zu vertreiben?
Konflikt und Kooperation prägen auch unser Monatsthema PRIMA KLIMA, sind wir doch weit davon entfernt, dem Klimwandel die nötige gemeinsame Anstrengung entgegenzusetzen. Wir fragen, warum ausgerechnet ökologische Positionen es in der Gesellschaft schwer haben. Mit dem Nachhaltigkeitsforscher FELIX EKARDT sprechen wir über individuelle und gemeinsame Chancen, dem Klimawandel zu begegnen.
Wo der Klimawandel Lebensgrundlagen zerstört, flüchten Menschen. Einige enden auf der Südseeinsel Nauru in einem Camp, in dem Australien Bootsflüchtlinge interniert. Das Theaterkollektiv Futur3 geht dem Schicksal Naurus zwischen Imperialismus, Luxus und Verelendung nach. In der Inszenierung SHIT ISLAND in der Orangerie im Volksgarten verfolgt unser Kritiker Bernhard Krebs überraschende Wendungen und resümiert: ein voller Erfolg. Am Schauspiel Köln inszeniert NURAN DAVID CALIS Philipp Winklers Roman „Hool“. Er spricht im Interview vorab über die Herausforderung, ein Gewaltthema ruhig zu inszenieren und das Publikum in Unruhe zu versetzen.
Das Wallraff-Richartz-Museum zeigt TINTORETTOs Frühwerk. Autorschaft und Datierung geben bis heute Rätsel auf. Die Ausstellung sensibilisiert für Einflüsse anderer Künstler. Thomas Hirsch betont aber, letztlich halte der Renaissance-Weltstar Tintoretto selbst alles zusammen. Die Künstlerin NADIA KAABI-LINKE stellt im Bonner Kunstmuseum aus. In „Versiegelte Zeit“ trifft Peter Ortmann auf eine länderübergreifende Haltung, historische Parallelen und Witz.
Unsere choice of choices ist Philippe Liorets DIE KANADISCHE REISE. Auf Grundlage der Familienromane von Jean-Paul Dubois erzählt das Drama von den familiären Verwicklungen Mathieus, der erfährt, dass sein Vater, den er nie kennengelernt hat, verstorben ist. Mit Hauptdarsteller PIERRE DELADONCHAMPS sprechen wir über faszinierende und schmerzhafte Dreharbeiten und einen Zufall, der ihn zum Schauspiel führte.
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