Forderungen nach der Vier-Tage-Woche, Studien zum bedingungslosen Grundeinkommen, die rasante Karriere des Begriffs „Care-Arbeit“, Bücher wie David Graebers „Bullshit Jobs“: In den vergangenen Jahren ist die (Lohn-)Arbeit zunehmend in den Fokus von Debatten geraten. Diese Entwicklung spiegelt auch das diesjährige Auftakt Festival wider, das vom 20. bis 22. September am Freien Werkstatt Theater stattfindet. Unter dem Titel „after work (work work work work)“ haben die Organisatorinnen zwölf Künstler:innen eingeladen, einzeln oder in Kollektiven Werke zu entwickeln und anschließend zu präsentieren.
Die Entscheidung für das Thema sei naheliegend gewesen, so Katherina Gorodynska vom Team des Festivals. Als Kulturarbeiterinnen der freien Szene seien sie und ihre beiden Kolleginnen Sandra Riedmair und Melissa Steinsiek-Moßmeier von den ständigen finanziellen Kürzungen im Kulturbereich betroffen. „Deshalb ist der Fokus dieses Jahr sehr aktuell und liegt uns sehr am Herzen“, sagt Gorodynska. Allerdings hätten sie sich nicht exklusiv auf die Kulturbranche beziehen wollen und deshalb den Titel „after work“ gewählt. „Das meint zum einen die Zeit nach der Arbeit, also Pausen, Schlaf, Care-Arbeit, Hausarbeit, Selbst-Vermarktungsarbeit oder weitere Jobs“, erklärt Gorodynska. Zum anderen sei damit aber auch die Zukunft der Arbeit gemeint.
Rund 100 Autor:innen und Künstler:innen haben sich um die Teilnahme beim Festival beworben, zwölf davon haben Gorodynska und ihre Kolleginnen eingeladen. Die teilnehmenden Künstler:innen kommen zunächst für einen Workshop zusammen, um gemeinsam interdisziplinäre Ansätze zum Thema zu entwickeln. Die Ergebnisse reichen von performativen über audio-visuelle bis hin zu installativen Werken. Zu Eröffnung des Festivals ist am Freitagabend um 19.30 Uhr eine Performance des Labors Arbeit und Liebe zu sehen, gefolgt von zwei Lesungen. Am Samstag und Sonntag erstreckt sich zwischen 16 und 21 Uhr das Programm aus Lesungen, Performances und Installationen über das ganze Theater, im Anschluss gibt es jeweils Musik und Drinks. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Filmhaus gibt es außerdem am Mittwoch und Donnerstag jeweils um 21 Uhr ein Filmprogramm.
8. Auftakt Festival | 20.-22.9. | Freies Werkstatt Theater | www.fwt-koeln.de
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