Im Mittelalter definierte man Melancholie als einen Zustand, bei dem im Menschen die Ordnung von Körper, Geist und Seele gestört ist. Da Musik als die Kunst galt, die die Harmonie wiederherstellen konnte, setzen sich Komponisten in ganz Europa mit dem Gefühl auseinander. Passend zur dunklen Jahreszeit widmet sich auch Cembalist und Pianist Andreas Staier bei seinem Konzert für die Reihe Alte Musik der Melancholie. So spielt er deutsche und französische Cembalomusik des 17. Jahrhunderts von Johann Jakob Froberger, Georg Muffat, Louis Couperin, Jean-Henri d‘Anglebert und Louis-Nicolas Clérambault.
Die ausgesprochen exquisite Reihe, die von Maria Spering geplant und gemeinsam mit dem WDR veranstaltet wird, feiert in dieser Spielzeit ihr 25-jähriges Jubiläum. Und das geschieht natürlich mit der Crème de la Crème der Szene: Andreas Staier gehört bis heute zu den ganz Großen seiner Zunft. Er ist einer der Pioniere der historisch informierten Aufführungspraxis in Deutschland und bekannt für seine sehr gut konzipierten Konzertprogramme, in denen er der Musik auch wissenschaftlich akribisch auf den Grund geht. Nach seinen Studien bei Lajos Rovatkay und Ton Koopman arbeitete er auch mit Musica Antiqua Köln zusammen und ist daher kein Unbekannter in der Stadt.
Andreas Staier: Forum Alte Musik Köln – Pour passer la mélancolie | So 19.11. 17 Uhr | Museum für Angewandte Kunst Köln | makk.de
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