Das Pilotprojekt wurde in Kooperation mit der Technischen Beruflichen Schule 1 (TBS 1) in Bochum durchgeführt. Vier Teilnehmer des Techniker-Studiengangs erarbeiteten die Planung, realisierten die Installation und begleiten das Projekt wissenschaftlich. Bisher wird im urbanen Umfeld fast ausschließlich Sonnenenergie genutzt. Die Stadtwerke Witten betreten mit dem Windrad Neuland. Die Anlage hat eine Nennleistung von 2,5 Kilowatt. Das Team prognostiziert einen jährlichen Ertrag von 1400 Kilowattstunden Strom. „Wir wollen dem Privat- wie auch dem Gewerbekunden eine Möglichkeit aufzeigen, wie die Kraft der erneuerbaren Energien auch an dem eigenen Standort ausgeschöpft werden kann“, erläutert Dennis Hippert, stellvertretender Abteilungsleiter Technische Dienste der Stadtwerke Witten und Teilnehmer des Techniker-Studiengangs der TBS 1.
Windräder sind unabhängig von Dachausrichtung und Dachgröße einsetzbar, zudem können sie Strom auch nachts produzieren. Allerdings ist dafür ein erhabener Standort notwendig. So reicht auf dem Dach der Stadtwerke Witten ein sechs Meter hoher Mast, an dem die drei 1,5 Meter langen Blätter bis knapp über 400 Umdrehungen pro Minute rotieren. Die Investitionssumme für diese Klein-Windkraftanlage beträgt 15.000 Euro.
Innerhalb der Projektarbeit wurde das gesamte Wittener Stadtgebiet auf mögliche Standorte für Klein-Windkraftanlagen untersucht. Die Projektgruppe, bestehend aus Dennis Hippert, Markus Döhring, Matthias Kirsch und Niklas Heimfarth, recherchierte diverse Anlagetypen und Hersteller. Ausgewählt wurde schließlich die horizontale Windkraftanlage eines deutschen Herstellers. Ein sogenannter „Vertikalrotor“, bei dem sich die Generatorachse senkrecht dreht, wurde verworfen, weil die entstehenden Resonanzen und Schwingungen nicht mit vertretbarem Aufwand hätten vermieden werden können.
Für die Genehmigung solcher Windräder in urbanen Gebieten genügt teilweise eine Anzeige beim Bauordnungsamt, ansonsten müssen Interessenten unbedingt im Vorfeld alle offenen Fragen mit dem Amt klären.
Für Insider: Die technischen Daten
Die technischen Daten der Windkraftanlage Antaris 2.5 kW netzparallel der Firma Braun Windturbinen aus Nauroth:
- Generator: Permanentmagnet Rotor, bürstenlos, getriebelos, wartungsfrei; hoher Wirkungsgrad durch starke Dauermagnete; Drehrichtung beliebig; Spannung 0 – 600 Volt; Ladebeginn bei ca. 125 U/min; Leistung mind. 3500 Watt; steil ansteigende Leistungskurve bei Erhöhen der Drehzahl; Gewicht ca. 30 kg; Aluminiumgehäuse, Gondelgehäuse aus GFK (Glasfaser-Kunststoff-Verbund).
- Rotor mit Gondelgehäuse: 3 Rotorblätter aus Glasfaser-/Kohlefaserlaminat, aerodynamisches Profil; Geräuschminimierung durch Winglets an den Blattspitzen sowie zusätzliche Turbulatoren; Durchmesser 3 m wirksame Kreisfläche; Einzelblattgewicht ca. 3,1 kg; Drehzahl max. 410 U/min; Sturmsicherung ist Helikopterstellung.
- Netzwechselrichter Windy Boy 1700‘‘/WB 1700: Eingangsgrößen min. DC-Eingangsspannung 130 V/150 V, DC-Nennbetriebsspannung 180 V, max. Betriebsspannung 400 V; Ausgangsgrößen AC-Nennleistung 1550 W, max. AC-Leistung 1850 W, Wirkungsgrad 93,6 %, ENS (Elektronische Netzüberwachung) und Displayanzeige, Ertragsoptimierung durch Anpassung an die Windgeneratorkennlinie.
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