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Willenbrock
Deutschland 2004, Laufzeit: 108 Min., FSK 12
Regie: Andreas Dresen
Darsteller: Axel Prahl, Inka Friedrich, Anne Ratte-Polle, Dagmar Manzel, Christian Grashof, Andrzej Krzysztof Szopa, Tilo Prückner, Wladimir Tarasjanz, Margit Bendokat, Michael Gerber, Ursula Werner, Hans Kremer

Mit Filmen wie "Nachtgestalten" und "Halbe Treppe" hat Andreas Dresen einen neuen Wind in die deutsche Kinoszene gebracht, der zu einer Renaissance der künstlerisch anspruchsvollen und dennoch unterhaltsamen Filme hierzulande geführt hat. Junge, engagierte Regisseure fanden sicherlich auch bestärkt durch Dresens Erfolge mit großen Geschichten um kleine Leute den Mut, ihre Ideen fürs Kino zu verwirklichen. Mit "Willenbrock" hat sich Dresen nun der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Christoph Hein angenommen, die er mit dem grandiosen Axel Prahl in der Titelrolle kongenial besetzt hat. Prahl, der bislang hauptsächlich als verlässlicher Nebendarsteller in lohnenden Charakterrollen eingesetzt wurde ("NeuFundLand", "Schussangst") und seit seinen Auftritten als "Tatort"-Assistent für den WDR einen größeren Bekanntheitsgrad erlangt hat, darf hier erstmals als Protagonist glänzen. Prahls in kulturellen Belangen nicht sehr bewanderter, dafür wirtschaftlich umso erfolgreicherer Geschäftsmann Bernd Willenbrock ist in der Mitte seines Lebens angelangt, in der er sich sichtbar unbeschwert eingerichtet hat. Dresen symbolisiert diese Tatsache schon mit seiner ersten Einstellung, in der Willenbrock auf der vollkommen leeren Autobahn konsequent auf der mittleren Fahrbahn fährt. Der Überfall in seinem Wochenendhaus rüttelt an diesem inneren Sicherheitsgefühl und wirft seinen routinierten Alltag aus der Bahn. Es ist rührend mit anzusehen, wie sich der verunsicherte Willenbrock gleichermaßen darum bemüht, die erkaltete Leidenschaft seiner Ehe am Köcheln zu halten und unverhohlen vor den Augen seiner gleichaltrigen Geliebten um das Herz einer Studentin buhlt. Man kann sicherlich vielen deutschen Filmen mit kleinen Geschichten und unspektakulärem Inszenierungsstil zu Recht vorwerfen, dass sie genauso gut im Fernsehen aufgehoben wären. Auf "Willenbrock", der mit faszinierenden Bildkompositionen, einer makellosen Inszenierung und vorzüglichen Darstellerleistungen aufwarten kann, trifft das ganz bestimmt nicht zu.

(Frank Brenner)

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