Tommaso und der Tanz der Geister
Italien, Großbritannien, USA 2019, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: Abel Ferrara
Darsteller: Willem Dafoe, Anna Ferrara, Cristina Chiriac
Autobiografisches Drama
Alte Weiße Väter
„Tommaso und der Tanz der Geister“ von Abel Ferrara
Der New Yorker Künstler Tommaso (Willem Dafoe, 65) ist mit seiner ungleich jüngeren Frau nach Rom gezogen, gemeinsam haben sie eine dreijährige Tochter. Die Kleinfamilie hat sich eingelebt, Tommaso belegt Italienisch-Kurse, gibt Schauspielunterricht und besucht die Anonymen Alkoholiker – er ist seit sechs Jahren clean. Nur in der Beziehung läuft es nicht: Sie weist ihn ab, wenn er sie begehrt, er hat Versagensängste in der Vaterrolle. Vor allem aber fehlt Tommaso die Muße, sich künstlerisch ausleben.
Auch Abel Ferrara (68) lebt mit seiner Frau Christina Chiriac und Tochter Anna in Rom, die beiden verkörpern in diesem Film auch Tomassos Familie. Der New Yorker Regisseur („Bad Lieutenant“) inszeniert das Leid des alten weißen Vaters als von angsterfüllten Tagträumen begleitetes Martyrium, das musikalisch von sphärischen Schüben durchzogen wird. Ansonsten bleibt die Kamera dicht am Geschehen, Ferrara inszeniert alltäglich. Zwischen autobiografischer Selbstreflexion und Arthousedrama schickt Ferrara seinen Antihelden durch Versagensangst, Selbstmitleid und Samenstau und versinkt gar bitterlich im Selbstmitleid.
Sommergefühle
Leichte Kino-Kost im Juli – Vorspann 07/25
Im Abschiebegefängnis
„An Hour From the Middle of Nowhere“ im Filmhaus – Foyer 06/25
Fortsetzung folgt nicht
Serielles Erzählen in Arthouse und Mainstream – Vorspann 06/25
Wohnen im Film
Die Reihe Filmgeschichten mit „Träumen von Räumen“ im Filmforum NRW – Filmreihe 05/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25
Über die Todesangst
„Sterben ohne Gott“ im Filmhaus – Foyer 03/25
Alles für die Musik
Publikumspremiere von „Köln 75“ im Cinenova – Foyer 03/25
Schlechte Zeiten?
Merz im März und ernste Kost im Kino – Vorspann 03/25
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Der Salzpfad
Start: 17.7.2025
The Life of Chuck
Start: 24.7.2025
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
Willkommen um zu bleiben
Start: 14.8.2025
Der Kuss des Grashüpfers
Start: 21.8.2025
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
In die Sonne schauen
Start: 28.8.2025
Wenn der Herbst naht
Start: 28.8.2025
22 Bahnen
4.9.2025
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24