Sara Mardini – Gegen den Strom
Deutschland 2023, Laufzeit: 89 Min., FSK 12
Regie: Charly Feldman
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Bewegender Dokumentarfilm über die Syrerin Sara Mardini
Unermüdlicher Widerstand
„Sara Mardini – Gegen den Strom“ von Charly Wai Feldman
Sara Mardini sitzt im Setting eines TED-Talks. Die 27-jährige spricht über ihre Flucht, ihre Verhaftung, ihren Frust. Dann der Rückblick ins Jahr 2015: Als vor der Küste Lesbos der Motor des in der Türkei gestarteten Schlauchboots ausfällt, in dem Sara und ihre jüngere Schwester Yusra mit anderen Syrer:innen über das Mittelmeer fliehen, springt Sara ins Wasser. Ihre Schwester folgt ihr. Die beiden – die in ihrer Heimat Leistungsschwimmerinnen sind – ziehen das volle Boot über dreieinhalb Stunden bis an die griechische Küste. Die Schwestern erkämpfen sich anschließend ihren Weg nach Berlin, fangen dort ein neues Leben an. Doch das Erlebte prägt sie nachhaltig. Sara sagt: „Ich fühlte mich, als hätte ich meine Identität verloren. Deshalb bin ich zurück nach Griechenland gegangen“. Als sie sich dort 2018 für andere Geflüchtete einsetzt, sie mit Decken und Wasser in Empfang nimmt, wird sie verhaftet.
Der Dokumentarfilm begleitet sie, portraitiert ihr Leben, während Sara auf ein Urteil wartet. Sie gerät in die Mitte dessen, was ein Bericht des EU-Parlaments als „aktuell größten Fall von Kriminalisierung von Solidarität in Europa“ betitelt. Regisseurin Charly Wai Feldman zeigt auf eindringliche Weise, was Flucht, Angst und Verzweiflung bedeuten. Sie bebildert den Verlust von Heimat und Identität, zeigt die Stärke in der Fragilität und das Zerbrechliche in der Widerstandskraft. Die humanitäre Krise vor den Toren europäischer Küstenstaaten wird greifbar, die politischen Debatten bekommen Gesichter – und die Frage danach, auf welche Weise Solidarität ein Verbrechen darstellen kann, könnte lauter nicht sein. „There is no more time for hope, there is time for action”, appelliert Mardini. Und bringt damit die Kernaussage dieses sehr berührenden und wichtigen Films auf den Punkt.
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