Ron läuft schief
USA, Großbritannien 2021, Laufzeit: 106 Min., FSK 6
Regie: Jean-Philippe Vine , Sarah Smith, Octavio Rodriguez
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Animationsspaß für die ganze Familie
Der elektronische Freund
„Ron läuft schief” von Sarah Smith, Jean-Philippe Vine und Octavio E. Rodriguez
Zu Beginn des Animationsabenteuers „Ron läuft schief“ feiert die Bubble Company den millionsten verkauften B-Bot. Die hundegroßen elektronischen Eier sind so etwas wie High-Tech-Tamagotchis, die nächste Generation des Smartphones und insbesondere unter Kindern und Jugendlichen der letzte Schrei. Wer keinen hat, ist uncool, denn die Bots kennen das Leben ihrer Besitzer aus deren Social-Media-Aktivitäten und sind stets darum bemüht, neue Matches zu finden, um mehr Likes zu generieren und die dahinterstehende Person damit beliebter zu machen. Barney (im Original gesprochen von Jack Dylan Grazer) kommt aus einer eher traditionellen, aus Bulgarien stammenden Familie, in der noch mehr Wert auf echte Freundschaften und das Spielen in der Natur gelegt wird. Als Barneys Vater (gesprochen von Ed Helms) allerdings sieht, dass sein Sohn todunglücklich ist, weil er weder echte Freunde noch einen B-Bot hat, organisiert er ihm zu seinem Geburtstag illegal doch noch einen dieser Roboter. Der war zuvor allerdings von einem Lastwagen gefallen und läuft nicht, wie er eigentlich soll. Er kann sich auch nicht mit dem Bubble-Netzwerk verbinden und die ihm zugedachte Funktion so auch gar nicht erfüllen. Barney freundet sich dennoch mit dem Roboter an, den er Ron (gesprochen von Zach Galifianakis) tauft. Danach bringt er ihm auf seine Weise bei, wie man einander kennenlernt und durch dieses Wissen und durch ähnliche Vorlieben schrittweise miteinander Freundschaft schließt. Doch das Verhalten des kaputten Roboters lässt die Bubble Company in einem schlechten Licht dastehen, weswegen sie diesen so schnell wie möglich einfangen und verschrotten will.
„Ron läuft schief“ ist der erste spielfilmlange Animationsfilm der Locksmith Studios, die sich damit als ebenbürtige Konkurrenten zu den Pixar- und Sony Pictures Animation-Studios erweisen. Der Film bietet für etliche Altersschichten eine ausgewogene Mischung aus Witz und turbulenter Action, hinter der auch eine tiefgründige Botschaft steckt. Denn die sozialen Medien und modernen Technologien werden genüsslich mit Dreck beworfen, insbesondere der Profitgedanke dahinter und das Datensammeln der Konzerne wird hier als Negativbeispiel ins Feld geführt. Darüber hinaus lässt der Film auch an den selbstverliebten Social-Media-Aktivitäten der jungen Menschen kaum ein gutes Haar. Stattdessen wollen die Regisseure Sarah Smith und Jean-Philippe Vine ihrem Publikum die Vorzüge echter Freundschaften und analoger Freizeitgestaltung näherbringen. Dass hier als jugendlicher Held ein freakiger Außenseiter ausgesucht wurde, macht das Ergebnis nur noch sympathischer. Erwachsene Zuschauer werden darüber hinaus noch etliche Anspielungen auf bekannte Filme entdecken, von denen „E.T. – Der Außerirdische“ und „Nummer 5 lebt“ nur die beiden offensichtlichsten sind.
(Frank Brenner)
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