
Morgen gehört uns
Frankreich 2019, Laufzeit: 85 Min., FSK 0
Regie: Gilles de Maistre
>> www.neuevisionen.de/de/filme/morgen-gehort-uns-74
Optimistisches Porträt von jungen Aktivist*innen
Prinzip Hoffnung
„Morgen gehört uns“ von Gilles de Maistre
Das Drehbuch zu Gilles de Maistres Kinderfilm „Mia und der weisse Löwe“ stammte bereits von dessen Frau Prune de Maistre. Und auch für seinen neuen Film hat Prune de Maistre das Drehbuch beigesteuert. Dieser Hintergrund zeigt deutlich, dass der Dokumentarfilm „Morgen gehört uns“ nicht nur Kinder als Protagonist*innen hat, sondern im Kern auch als Zuschauergruppe anvisiert. An Hand von mehreren Beispielen aus der ganzen Welt erzählt der Film von Kindern, die mit ihrem Engagement, ihrer Empathie und ihrem Optimismus diese Welt zu einer besseren machen. Da ist der 13-jährige José aus Peru, der eine Bank für Kinder gegründet hat, die dort mit Hilfe des Sammelns von wiederverwertbarem Müll Geld verdienen können. Einen Öko-Laden hat er ebenfalls gegründet. Da ist die 12-jährige Aïssatou aus Guinea, die sich gegen die Zwangsehe von Mädchen engagiert. Arthur aus Nordfrankreich malt Bilder, von deren Erlös er Obdachlosen Essen und Decken kauft. Wenn er groß ist, will er ein Heim für Obdachlose gründen. Heena setzt sich gegen Kinderarbeit in Indien ein und schreibt dafür in einem Magazin auch Texte für das Recht auf Schulbildung. Drei Kinder aus Bolivien versuchen in einer Kindergewerkschaft die Rechte für Kinder in den dortigen Bergwerken zu verbessern. Ein Junge setzt sich für die vom Aussterben bedrohten Nashörner ein und ein Mädchen verteilt in Kalifornien Care-Pakete an Hilfsbedürftige.
Das Engagement der Kinder und ihr Mut und ihr Optimismus sind beflügelnd. Vielleicht, weil sich der Film an Kinder richtet, streift der Film die dunkleren Seiten der Geschichten, die Widerstände, die Mächte, gegen die sie ankämpfen, aber nur am Rande. So entsteht zwar ein hoffnungsvolles Porträt, aber die Dokumentation erscheint auf ganzer Länge doch etwas einseitig als Erfolgsgeschichte, die die vielen Hürden kleiner erscheinen lassen, als sie sind. Aber vielleicht ermutigt ja genau das weitere Kinder zum Engagement.
(Christian Meyer-Pröpstl)

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