Guardians of the Galaxy
USA 2014, Laufzeit: 122 Min., FSK 12
Regie: James Gunn
Darsteller: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista
>> de.marvel.com/guardians/
`N bißchen von beidem
Matt513 (258), 19.03.2017
Kann man Marvels Comic-Verfilmungen eigentlich nur nach Einnahme schnellwirkender Betäubungsmittel ertragen? Nach Ansicht je eines X-Men- sowie Avengers-Films (Titel sowie Handlung schon wieder vergessen) war ich geneigt, so zu formulieren. Ich hatte den Eindruck, die sollten doch tatsächlich ernsthaft, ja dramatisch wirken, sind aber durch klobige Dialoge, platte Charaktere, die dürftige Kinetik in den computergenerierten Bildern sowie unverhohlenes Product Placement (au di Autos waren ja von ein- und demselben Hersteller) einfach nur lächerlich.
Besser scheint mir der von Regisseur James Gunn gewählte Weg im hier vorliegenden Film, welcher auf einem Zweite-Reihe-Franchise des Marvel-Universums basiert. Was er obigen Streifen voraus hat, ist das Augenzwinkern, mit welchem Film sowie Figuren sich immer mal selbst auf den Arm nehmen. Epizentrum dieser herrlichen Respektlosigkeit ist ausgerechnet ein computergenerierter Charakter mit Namen Rocket, laut Polizeiakte im Film ein aus illegalen Gen- und Kybernetikexperimenten entstandener Cyborg mit dem Äußeren eines Waschbären (oder `was ähnlichem). Dessen despektierliche Sicht auf die Dinge, sein Sinn fürs Wesentliche zur rechten Zeit bildet den Gegenpol zu den bisweilen etwas naiven Dialogen der übrigen Charaktere. In den Nebenrollen bewies Gunn ähnliches Geschick, denn John C. Reilly und Michael Rooker vermögen den schnodderigen Grundton des Films mitzutragen, wobei Rookers Gesicht, bevor er am Schluß die Kugel öffnet, einer meiner Lieblingsmomente war :D. Ein Knüller auf der Gegenseite ist Lee Pace, welcher als Ronan der Ankläger einen veritablen Bösewicht gibt. Zoe Saldana gefällt eigentlich immer, selbst wie hier als Grüne (das will was heißen) und Chris Pratt als Peter Quill ist mir ein Mysterium. Bei ausgesprochen begrenzt angelegten Schauspielkünsten gilt er in diesem Filmgenre als Mann der Stunde (hm nja, vielleicht genau deshalb).
Gewiß, es gibt Pathos, ohne kommt Popcorn-Kino vermutlich nicht aus. Aber es geht in Ordnung. Die Fraternisierung der Hauptfiguren ist wie an den Haaren herbeigezogen. Die Fanfarenmusik trägt manchmal etwas dick auf, auch geht Gunn auf Nummer Sicher, wenn er der Erfolgsformel „Charme durch Oldies im Soundtrack“ folgt. Immerhin, einen Blockbuster mit 10cc’s ruhigem, entrücktem „I’m not in Love“ zu eröffnen, dazu gehört schon Mut.
Den Film hätte man gut als eigenständiges Werk stehen lassen können, aber da Fortsetzungen der Treibstoff der Verwertungsmaschine Hollywoods sind, wird es bald einen Nachfolger geben. Worum es gehen wird, was sie als nächstes erleben sollen, fragt Peter seine Mitstreiter am Schluß: „Was Gutes? Was Böses? `N bißchen von beidem?“ Ich denke, vor allem schwer werden es die Guardians im kommenden Film haben, diese rasante Weltraumkomödie hier zu toppen.
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