Der Wert des Menschen
Frankreich 2016, Laufzeit: 93 Min., FSK 0
Regie: Stéphane Brizé
Darsteller: Vincent Lindon, Karine De Mirbeck, Matthieu Schaller
>> www.temperclayfilm.de/site/index.php/verleih/145-der-wert-des-menschen
Erschreckend nüchtern erzähltes Kapitalismus-Drama
Die Arbeit, die Moral
„Der Wert des Menschen“ von Stéphane Brizé
Stéphane Brizé ist bekannt für seine ruhigen, lakonischen Filme wie „Man muss mich nicht lieben“ (2005). Mit „Der Wert des Menschen“, nach „Mademoiselle Chambon“ (2009) abermals mit Vincent Lindon in der Hauptrolle, wird seine Arbeit nicht nur minimalistischer, sondern auch düsterer. Zwar scheint Brizé abermals lediglich unsichtbarer Beobachter zu sein, doch die Schlichtheit der Inszenierung und die Auswahl der Szenen – auf dem Arbeitsamt, in der Bank, auf der Arbeit, beim Verhandeln – ist so kühl und konsequent bürokratisch, dass einem beinahe das Blut in den Adern gefriert.
An die strukturellen Wahrheiten der Dardennes-Brüder oder Robert Bresson kommen Brizés Beobachtungen nicht ganz heran, er ist aber außer beim ausweichend-konsequenzlosen Ende ähnlich kompromisslos in seinem Ansatz.
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