Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere
USA, Neuseeland 2014, Laufzeit: 144 Min., FSK 12
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Martin Freeman, Ian McKellen, Richard Armitage
>> wwws.warnerbros.de/thehobbitbattleofthefivearmies/
Atemberaubender Abschluss der Mittelerde-Hexalogie
Rund
„Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere“ von Peter Jackson
Nach „Der Herr der Ringe“ findet nun Peter Jacksons zweiter epochaler Streich aus Mittelerde sein Ende. Und was hatte es im Vorfeld Kritik gehagelt. Was haben wir selbst noch beim ersten Teil die Nase gerümpft. Wie haben wir uns geirrt. Wie bei „Der Herr der Ringe“ nämlich zählt vor allem erst das Ganze. Drei Teile müsst ihr sein! Das gilt auch für die, die diesem letzten Teil der Hobbit-Trilogie zu viel Schlacht und zu wenig Handlung vorwerfen. Eben dies relativiert sich im Gesamtzusammenhang, was nun auch rückblickend für die Behäbigkeit des ersten Teils gilt.
Und was schimpften die Menschen über Jacksons ungehörige Ausschmückungen, obwohl sich diese doch in weiten Teilen an Tolkiens Ideen anlehnten, die dieser an anderer Stelle niederschrieb. Und wenn Jackson tatsächlich neue Figuren, Dialoge und Handlungsstränge einbrachte, wie etwa die Liebesgeschichte zwischen der Waldelbin Tauriel und dem Zwergen Kili, dann tat er dies in Respekt und Anmut vor dem Urheber. „Gute Geschichten verdienen es, ausgeschmückt zu werden.“, weiß Gandalf im ersten Hobbitfilm. Peter Jackson wandelte und lebte in Mittelerde, was ihn wie keinen Zweiten zu derlei Interpretationen qualifiziert.
Nörgler warfen ihm Geldmacherei vor, weil er meinte, aus einem 300-Seiten-Buch drei Drei-Stunden-Filme spinnen zu wollen. Sie entsagten ihm jegliches Vertrauen, trotz „Herr der Ringe“, aufgrund dessen Jackson eigentlich niemandem mehr etwas beweisen musste. Eine Shitstorm, der sich am Ende eines Besseren belehren lassen muss. Denn nun offenbart sich erneut, mit welcher Seele, mit welcher narrativen Souveränität, mit welcher cineastischen Leidenschaft Jackson auch dieses Hobbit-Abenteuer zu Ende bringt.
Gewiss gab es berechtigten Anstoß zu Kritik, allen voran in Bezug auf die völlig unglaubwürdigen Computerspiel-Verfolgungsjagden durch Orkmine und Drachenhöhle. Doch abgesehen von derlei synthetisch anmutenden Ausrutschern bleibt Jackson dem ästhetischen Konzept seiner „Herr der Ringe“-Trilogie treu. Entsprechend dankbar darf man der Fügung sein, nach der Regisseur Guillermo del Toro, der den „Hobbit“ ursprünglich verantworten sollte, aufgrund von Produktionsverzögerungen den Regiestuhl an Jackson abgeben musste. Del Torro („Hellboy“, „Pacific Rim“) hätte stilistisch sicherlich beeindruckt. Aber mit Peter Jackson taucht man wieder ein in die etablierte Welt Mittelerdes. Hochauflösender vielleicht, noch detailreicher und in 3D. Aber vertraut. Und diese Beständigkeit ist ein Schatz.
Einzelschicksale folgen in „Die Schlacht der Fünf Heere“ grundsätzlich dem Roman. Jackson setzt darüber hinaus trefflich Verknüpfungspunkte, so dass man die gesamte Hexalogie nun in einem Rutsch genießen kann. Einziger Makel: Das Schicksal der einen oder anderen Figur bleibt in diesem Kinofilm offen. Wenn dies erst in der Extended Version auf Blue Ray aufgelöst werden sollte, ist dies eine Verfehlung, weil der Kinofilm leicht lückenhaft bleibt. Und darauf darf sie nicht hinaus laufen, diese Extended-Version-Politik. Ansonsten seien Bilderfluten, Spaß und Tränen versprochen bei diesem Finale, das Jackson bewährt originell nacherzählt und weiter spinnt.
Wo Grenzen verschwinden und Geister sprechen
Das Afrika Film Festival Köln 2025 – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
Weinende Wände
Das Filmtheater als Begegnungs- und Spielstätte – Vorspann 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Jung-Bäuerinnen bei der Arbeit
„Milch ins Feuer“ im Odeon – Foyer 08/25
Drama, Baby?
Das Arthouse und der Schenkelklopfer – Vorspann 08/25
Gar nicht mal so stumm
Die Internationalen Stummfilmtage in Bonn 2025 – Festival 08/25
Sommergefühle
Leichte Kino-Kost im Juli – Vorspann 07/25
Im Abschiebegefängnis
„An Hour From the Middle of Nowhere“ im Filmhaus – Foyer 06/25
Fortsetzung folgt nicht
Serielles Erzählen in Arthouse und Mainstream – Vorspann 06/25
Wohnen im Film
Die Reihe Filmgeschichten mit „Träumen von Räumen“ im Filmforum NRW – Filmreihe 05/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25
Über die Todesangst
„Sterben ohne Gott“ im Filmhaus – Foyer 03/25
Alles für die Musik
Publikumspremiere von „Köln 75“ im Cinenova – Foyer 03/25
Schlechte Zeiten?
Merz im März und ernste Kost im Kino – Vorspann 03/25
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Kill the Jockey
Start: 18.9.2025
Miroirs No. 3
Start: 18.9.2025