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Auf Anfang (2006)
Norwegen 2006, Laufzeit: 105 Min.
Regie: Joachim Trier
Darsteller: Espen Klouman Høiner, Anders Danielsen Lie, Viktoria Winge, Christian Rubeck, Odd Magnus Williamson, Pal Stokka, Henrik Elvestad, Rebekka Karijord, Sigmund S¾verud, Silje Hagen

Erik und Phillip sind sich einig. Gemeinsam wollen sie mit ihren Debütwerken die Literaturwelt aufmischen. Doch wie immer klafft zwischen Traum und Wirklichkeit eine kaum zu kittende Lücke.

Das Leben könnte so schön sein. Ließen sich die Träume nur in die Realität umsetzen. Je simpler die Vorstellungen vom Glück, desto leichter das Unterfangen. Doch je ambitionierter, desto vielfältiger die Wege des Scheiterns. Und überhaupt: Das Leben ist ein ziemlich eigensinniger Mitspieler. Dabei hatten sich Erik und Phillip ihre Zukunft als internationale Kult-Schriftsteller so schön ausgemalt: Doch das Leben ist kein Wunschkonzert, das sich mal eben im Schnelldurchlauf vorspulen lässt, um die zukünftigen Glücksmomente abzunicken oder bei Schicksalsschlägen kurzerhand einzugreifen und das Leben wieder in die gewünschte Bahn zu lenken. Ihr Traum vom gemeinsamen, erfolgreichen Künstlerleben: alles Makulatur. Die Vorstellung ist und bleibt ein Vorspann zum Leben selbst. Also alles wieder „Auf Anfang“. Zurück zum theatralischen Moment, in dem Erik und Phillip ihre Manuskripte in den Briefkasten werfen. Mit so geistreichem wie spielerisch leichtem Verve startet Joachim Trier im Vorspann seines eigenen Spielfilmdebüts durch, dass einem um den eigentlichen Film fast Angst und Bange wird. Doch der junge Norweger hat nicht zuviel versprochen. Geschickt drosselt er das Tempo des fulminanten Auftakts, um sich angenehm unaufgeregt den entscheidenden Kehrtwendungen zu widmen wie der ersten Schieflage in ihrer Freundschaft, weil sich der Erfolg natürlich nicht bei beiden gleichzeitig einstellt, oder den verstörenden Auswirkungen, die der erste Ruhm auf die Psyche haben kann. Da laboriert Erik an seiner Überzeugung, dass er sich von seiner Freundin trennen muss, weil die Liebe für die Literatur nur ein Hindernis sein kann, während sich der abgestürzte Phillip darauf versteift, rückwärts zählend das Schicksal doch noch beeinflussen zu können. Aber der Lebensweg, den sie eingeschlagen haben, beinhaltet nicht nur die Möglichkeit des Scheiterns bei der Wahl der richtigen Brille. Im Gegenteil: Sie müssen lernen, mit der Unvorhersehbarkeit zu leben. Entscheidend ist und bleibt, dass sie ihre Bücher geschrieben und sich dafür entschieden haben, sie in diesen Briefkasten zu werfen.

(Lars Albat)

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