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Walt Disney

01. November 2011

Blick auf einen der prägendsten Filmproduzenten – Filmwirtschaft 11/11

Der Disney-Konzern war nicht nur in den letzten Jahren der größte Unterhaltungskonzern weltweit, sondern ist mit seinen Ikonen des amerikanischen Comics auch eine der bekanntesten Marken der Film- und Unterhaltungsindustrie überhaupt. Der Erfinder dieser Figuren, der freundliche ältere Herr, der häufig mit Schnauzbart und einer Pfeife im Mund als der Freund aller Kinder dargestellt wird, war der 1901 in Chicago geborene Walt Disney. Zusammen mit seinem Bruder Roy und dem Künstler Ub Iwerks entwickelte er die ersten Figuren, gab aber bereits als junger Mann von 25 Jahren die eigene Zeichnertätigkeit auf. Ende der 1920er Jahre wurden die ersten Zeichentrickfilme produziert, und sie wurden rasch sehr erfolgreich. Der erste kommerzielle Höhepunkt war der Film „Schneewittchen“ von 1937, gefolgt von dem künstlerisch bis heute beeindruckenden Film „Fantasia“, in dem Zeichentrick und Klassische Musik in kurzen Episoden zusammengeführt sind.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Filmprogramm um Abenteuerfilme („Die Schatzinsel“ oder Romanverfilmungen von Jules Verne) sowie erfolgreiche Dokumentarfilme („Die Wüste lebt“) erweitert. Mit dem Aufkommen des Fernsehens wurde die Produktion ausgeweitet, und Walt Disney avancierte zum Märchenonkel der Nation. Die umfassende Vermarktung seines Imperiums wurde durch die systematische horizontale wie vertikale Diversifikation vorangetrieben. Fernsehanstalten (u.a. ABC und in Deutschland Super RTL), Produktionsgesellschaften, Verleihe, Vergnügungsparks sowie die Herstellung von Figuren, Spielen usw. markieren die Geschäftsstrategie. Der größte filmische Geschäftserfolg der letzten Jahre war das Abenteuer-Franchise „Fluch der Karibik“. Weltweit haben die bisher vier Teile über 3 Milliarden $ eingespielt. Wie alle anderen amerikanischen Majors engagiert sich Disney auch bei deutschen Produktionen, ein besonders glückliches Händchen bewiesen sie beim Oscar-Gewinner „Das Leben der Anderen“.

Der Tod des Apple-Boss und Pixar-Großaktionärs Steve Jobs wird auch seine Spuren bei Disney hinterlassen, gehörte doch das Trickfilmstudio seit 2006 zur Disney Company. Mit „Findet Nemo“ und „Monster AG“ wurde ein völlig neuer Zeichentrickstil für den Erfolg verantwortlich, der sich mehr an den neuen Sehgewohnheiten orientiert und klassische Produktionen wie es zuletzt „Rapunzel“ war, vom Umsatz her hinter sich lässt. Bis zum Jahr 2010 gehörte auch noch MiraMax der Weinstein-Brüder zur Gruppe, ein unabhängiges Studio mit künstlerisch wie kommerziell sehr erfolgreichen Produktionen. Der Verkaufserlös wurde im selben Jahr in die Übernahme der Marvel-Studios gesteckt, womit eine deutlich robustere amerikanische Comic-Ikone in das Unternehmen integriert werden konnte. So stehen die amerikanischen Helden Micky Maus, Goofy, Schneewittchen und das Dschungelbuch für den Beginn des Disneyimperiums und sind heute bei Hulk, Iron Man, Captain America und Thor angekommen.

KIM LUDOLF KOCH

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