Es gibt 1 Beitrag von juliamuellerr
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Filmpolitik im Umbruch
Hoffnung auf Neuregelung und Sorge vor Sparzwang – Vorspann 12/23
Sieben Spitzenprämien-Gewinner
Kinoprogrammpreis-Verleihung in der Wolkenburg – Foyer 11/23
Kino galore
European Arthouse Cinema Day 2023 – Festival 11/23
Die Ewige Wiederkunft des Gleichen
James Bennings „Allensworth“ bei der Viennale – Portrait 11/23
„Zufriedenheit ist eine innere Einstellungssache“
Stefan Gorski über „Ein ganzes Leben“ – Roter Teppich 11/23
Populistische Projektionsfläche
Über zwei befremdliche Filmpräsentationen – Vorspann 11/23
Charmante Plauderer
Artist Talks beim Film Festival Cologne im Filmpalast – Foyer 10/23
Facetten des Filmschnitts
„Milchwald“ im Filmforum – Foyer 10/23
„Dialog ist der Schlüssel zur Veränderung“
3 Fragen an Kyra Scheurer vom Festival Edimotion – Festival 10/23
Der Atem des Films
Das Festival „Edimotion“ holt die Monteure des Films ins Rampenlicht – Festival 10/23
„Film als Grundversorgung statt als Risiko“
Alexander Scholz über die Ziele des Filmnetzwerks Filmkultur NRW – Portrait 10/23
Film- und Troublemaking
„Clashing Differences“ gewinnt choices-Publikumspreis des 20. Afrika Film Festivals – Festival 10/23
„Wir müssen begreifen, wozu wir fähig sind“
NRW-Premiere „Die Mittagsfrau“ im Cinenova – Foyer 10/23
Leinwand als Bildungsort
Ein Monat voller Kunst, Kultur und Geschichte – Vorspann 10/23
„Diese Geschichte ist eine Warnung an das Heute“
Mala Emde über „Die Mittagsfrau“ – Roter Teppich 10/23
Neue afrikanische Jugend
„Coconut Head Generation“ im Filmforum – Foyer 09/23
„Festivals sind extrem wichtig, um Vorurteile abzubauen“
4 Fragen an Sebastian Fischer, Leiter des Afrika Film Festivals Köln – Festival 09/23
Kollektive gegen Missstände
Kurzfilm im Veedel in Köln – Film 09/23
Reifes Regiedebüt
„Sophia, der Tod und ich“ im Odeon – Foyer 09/23
Preiswürdiges Paar
„Tori et Lokita“ gewinnt choices-Publikumspreis der Französischen Filmtage – Festival 09/23
Alte und neue Filmschätze
Das Afrika Film Festival zeigt Filmkunst als Raum für Aktivismus – Festival 09/23
Gegen die Todesstrafe
„Sieben Winter in Teheran“ in den Lichtspielen Kalk – Foyer 09/23
Mit vollen Häusern in den Kinoherbst
Keine Langeweile im Kino dank „Barbenheimer“ – Vorspann 09/23
Das Leben und nichts anderes
Französische Filmtage in Bonn und Köln – Festival 08/23
Oppenheimer
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Ins kalte Wasser geworfen
31.08.2023
Von den Höhen und Tiefen des Manhattan-Projekts berichtet Nolan in seinem neuen Historienthriller auf brillante Weise. Der Regisseur bleibt seiner bekannten anachronologischen Erzählweise treu, indem er mit der farblichen Gestaltung spielt, wie die Darstellung der objektiven Szenen in schwarz-weiß und die aus Oppenheimers Sicht in Farbe. Besonders am Anfang des Films fühlt sich jedoch gerade diese Erzählweise an, als würde man ins kalte Wasser geworfen. Wer sich im Vorhinein noch nicht mit Oppenheimer beschäftigt hat, dem kann es schwerfallen, zu folgen. Die schiere Menge an Dialog ist überwältigend.
Mit den Gedanken im Kino kurz abschweifen? Geht nicht! „Oppenheimer“ verlangt die volle Aufmerksamkeit und das für drei Stunden, so viel ist sicher. Aber hat man den roten Faden des Films einmal gefunden, so will man ihn auch nicht mehr loslassen: Trotz eines praktischen Verzichts auf Spezialeffekte hält der Film die Aufmerksamkeit des Publikums. Das liegt mitunter an dem bekannten Cast, der hier zur Höchstform aufläuft. Murphy stellt die innere Zerrissenheit Oppenheimers zwischen der Leidenschaft zur Physik und dem Gebrauch seiner Forschungsergebnisse hervorragend dar. Das liegt aber vielmehr an seiner außergewöhnlichen Schauspielkunst, und ist nicht Nolans ausführlicher Auseinandersetzung mit einem ethisch komplexen Thema geschuldet. Oppenheimers Zwiespalt wird nur selten deutlich, es findet kein Austausch darüber statt, wie er sich fühlt – was bei einer Orientierung an der Biografie Oppenheimers, so wie sie laut Nolan stattfand, wünschenswert gewesen wäre. Andererseits wäre es auch kaum verwunderlich, hätte Nolan diese Thematik absichtlich nicht weiter ausgeschmückt. So verlangt der Film eine eigene Auseinandersetzung mit den ethischen Fragen, die Oppenheimer sich stellt. „Oppenheimer“ ist ein grandioser Film, der eine komplexe Thematik souverän behandelt und sich durch Nolans einzigartige Erzählweise und Regiekunst abhebt.
Ein absolutes Must-See!