Vampire Hunter D
Japan 2000, Laufzeit: 105 Min., FSK 18
Regie: Yoshiaki Kawajiri
Ein Dunpeal, eine Mischung aus Mensch und Vampir, versucht in einer unwirtlichen Zukunft eine junge Frau vor dem fatalen Biss ihres Vampirliebhabers zu retten. In einer westernähnlichen Szenerie kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen. Düster-lakonischer Endzeitfilm mit viel Liebe zum Detail.Yoshiaki Kawajiri, dessen Animatrix-Film "World Record" gerade im Zuge des "Matrix Reloaded"-Kinostarts mit einigen anderen animierten Kurzfilmen auf DVD erschienen ist, liefert mit diesem in triste Farben getauchten und sehr blutrünstigen Werk ein ausgemachtes Kontrastprogramm zu den ansonsten knallig-bunten Animewelten und den meisten anderen Zeichentrickfilmen der letzten Jahre. In der Tat ist seit den lange zurückliegenden Streifen "Heavy Metal" und "Feuer und Eis" kaum mehr ein lakonischerer und schwärzerer Animationsfilm für Erwachsene über die große Leinwand geflimmert. Und das Ergebnis ist zumindest auf optischer Ebene äußerst beeindruckend. Mit viel Liebe zum Detail haben die Animatoren wunderschöne Hintergrundbilder entworfen, in denen sich der Betrachter lange Zeit verlieren kann. Die Animation der Figuren ist noch überwiegend handgemacht und steht somit in der langjährigen Tradition japanischen Zeichentricks. Was man dem Film hingegen vorwerfen könnte, ist die doch etwas klischeebeladene Geschichte, wodurch die Originalität einiger Figuren wieder ein wenig verdrängt wird. Immerhin vermeidet Kawajiri langwierige Erklärungen zu Beginn und wirft seine Zuschauer statt dessen einigermaßen unvermittelt in seine Erzählung von Menschen, Vampiren und Dunpeals (einer Kreuzung der beiden Erstgenannten) in einer fernen Zukunft, in der die Welt eher einer Westernstadt als einem hypermodernen Metropolis gleicht. Wie in vielen Zeichentrickfilmen hat der Held, ein Dunpeal, der sich der Vernichtung von Vampiren verschrieben hat, einen witzigen Sidekick. Dieser sorgt für die wenigen befreienden Lacher in einem ansonsten makabren Wettstreiten um Überleben oder Tod und ist zugleich die originellste Figur des Films. Es handelt sich dabei um einen mit dem Dunpeal in Symbiose lebenden Parasiten, dessen Kopf aus dessen Handinnenfläche quillt und nie um einen bissigen Kommentar verlegen ist.
(Frank Brenner)
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