Tsotsi
Südafrika/Großbritannien 2005, Laufzeit: 94 Min., FSK 12
Regie: Gavin Hood
Darsteller: Presley Chweneyagae, Mothusi Magano, Israel Makoe, Percy Matsemela, Jerry Mofokeng, Benny Moshe, Nambitha Mpumlwana, Zenzo Ngqobe, Kenneth Nkosi, Thembi Nyandeni
einprägsame und bewegende story
ailun (15), 29.05.2006
begeistert von den durchweg sehr überzeugenden schauspielleistungen, den unwahrscheinlich einprägsamen bildern (allein die einstellung auf die kinderbehausung in den betonrollen)und der sehr guten kameraführung kann ich diesen film nur weiterempfehlen! eine runde sache, gute musik und gut gezeichnete charaktere. gerade auch vor dem hintergrund, dass dieser film nicht bei der apartheidsproblematik stehenbleibt, sondern das reale südafrika gespalten in arm und reich zeigt.
Wiedergutmachung
juggernaut (162), 14.05.2006
Die Wandlung eines Saulus zum Paulus. Aber es fällt schwer, Mitgefühl für einen aufzubringen, der (zumindest am Anfang) Waffen und Fäuste sehr locker sitzen hat und keinen Moment zögert, von ihnen Gebrauch zu machen. Nachdem Tsotsi ein Auto geklaut und dabei die Wagenbesitzerin niedergeschossen hat, stellt er auf der Flucht fest, dass sich auf dem Rücksitz noch ein Fahrgast befindet: ein Säugling. Erinnerungen an die eigene traurige Kindheit kommen hoch, und er beschließt, dass es diesem Kind bei ihm besser ergehen soll. Das Wiedergutmachungsmotiv zieht sich durch den ganzen weiteren Film: Tsotsi pflegt ein Mitglied seiner Bande, das er zuvor krankenhausreif geprügelt hatte, oder gibt dem Bettler im Rollstuhl mit den zerschmetterten Beinen, den er beinahe ausgeraubt hätte, ein Almosen. Als er mit seinen Gangstern in das Elternhaus seines ?Findelkinds? einbricht und einer von ihnen den Vater töten will, erschießt Tsotsi den eigenen Kumpanen. Die ?Beute?, wegen der er in das Haus eingedrungen ist, besteht aus Spielsachen und Plüschtieren für das Baby. Das aber am Ende, so viel darf man vorwegnehmen, unversehrt an die Eltern zurückgegeben werden wird.
Im Grunde genommen ist es eine Geschichte, die man nicht glauben mag. Es scheint mehr behauptete Hoffnung als berechtigte in ihr, und das Schuld-und-Sühne-Motiv wirkt zudem ? durch Einschübe sakral klingender Musik ? unangenehm religiös aufgeladen. Doch wenn man weit weg vom südafrikanischen Township-Elend lebt und nicht beurteilen kann, inwieweit diese Geschichte stimmig oder ?realistisch? ist, muss man die eigenen Fragezeichen wohl einfach stehen lassen. Denn spannend und anrührend erzählt ist ?Tsotsi? zweifellos.
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scheußliche Musik
Lin* (1), 08.05.2006
Der Film an sich ist ja nicht schlecht. Aber diese Musik...
Damit meine ich nicht den afrikaans-Hip Hop, sondern dieses sakrale, hauchige Frauen-Gesäusel, das allzu sehr an billige Meditations-CDs von Knauber erinnert, ist einfach total unpassend und unseriös.
Schade...
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