Poseidon
USA 2006, Laufzeit: 98 Min., FSK 12
Regie: Wolfgang Petersen
Darsteller: Josh Lucas, Kurt Russell, Jacinda Barrett, Richard Dreyfuss, Emmy Rossum, Mía Maestro, Mike Vogel, Kevin Dillon, Freddy Rodriguez, Jimmy Bennett, Stacy Ferguson, Andre Braugher, Kirk B. R. Woller
Spannend ...
Loretta (43), 07.08.2006
... fand ich den Film schon. Nur, man hätte wirklich mehr daraus machen können. Mit so einem Riesen-Budget. Aber das wurde wahrscheinlich größtenteils für die Spezial-Effekts verschlungen. Man hatte ja durchaus gute Darsteller zur Verfügung, die sich aber nicht wirklich einbringen konnten. Ich bin ja ein gaaaanz großer Fan von Unterwasser-Horror, daher war dieser Film natürlich Pflicht. Aber es hat sich ja schon bei ?Sturm? abgezeichnet, Herr Petersen schwächelt. Die Filme werden immer teurer und schlechter. Schade.
Muss man nicht unbedingt gesehen haben!
Spannende Hausmannskost
Chatbaker (7), 24.07.2006
Das Original von Irwin Allen aus den Siebzigern war auch ein solches: Starke Charakter kämpfen sich in einem durch eine Monsterwelle auf den Kopf gekenterten Passagierschiff "nach oben", um durch eine Luke als einzige gerettet zu werden. Mit Gene Hackmann als zweifelnder Pfarrer, der von einem Gott predigt, der nicht helfen sondern Menschen will, die selbst um ihr Schicksal kämpfen, war der Film Kult und eröffnete das Genre des Katastrophenfilms.
Wolfgang Petersen hat mit "Das Boot" bereits sein persönliches Meisterwerk abgeliefert. "Troja" und nun Poseidon sollten ihn wohl für den Oscar empfehlen... ganz im Sinne von Gladiator und Titanic.
Poseidon ist spannend und handwerklich perfekt inszeniert. Die Zusammenstellung der Figuren ist genretypisch, doch leider nicht tiefgehend psychologisch entwickelt. Die Dialoge sind flach und nichtssagend, selbst die Konflikte der Protagonisten wirken fahl und überflüssig. Die Sucht der Amerikaner, coole Oneliner Menschen in den Mund zu legen, die gerade dem Tod entronnen sind, tun ihr Übriges. Und dann diese logischen Fehler: Es gibt Leute, die verlaufen sich in ihren eigenen Wohnungen, woher wissen die Figuren im Film, dass sie sich gerade in der Schleuse der Schiffsschraube befinden? Wieso kennen sie sich so genau mit der Funktionsweise von Druckventilen im Ballasttank aus? Josh Lucas als Leading Man sorgt bei seinen Rettungsversuchen für unfreiwillige schauspielerische Komik. Kurt Russel und Richard Dreyfuss freuen sich, mal wieder in einem Blockbuster mitzuspielen, ärgern sich aber sichtlich über die Auswahl des Vehikels.
Trotzdem: der Film ist spannend gemacht und zwei Stunden Achterbahnfahrt sind ja auch schon was.
Nur leider floppt der Film sogar im arglosen Amerika ob der hanebüchenen Plotideen...
Blubber
otello7788 (554), 14.07.2006
Mit den Katastrophenfilmen gibt es so ein Problem: Hat man einen gesehen, kennt man die Handlung von allen anderen: Fröhliche zufriedene Menschen treffen auf eine böse Naturgewalt. Es gibt viele Tote. Eine kleine, individuelle Gruppe bildet sich. Immer besetzt mit einem Kind, einem Unsympath, einem(er) Hysteriker(in). Die beiden letzteren sterben alsbald und unüberwindbare Probleme der anderen lösen sich vor dem nahenden, fast sicheren Tod. Zum Schluß opfert sich noch einer für die Gruppe.
Warum traut sich kein Regisseur mal wirklich alle sterben zu lassen? So weiss man einfach immer, wer denn durchkommt. Das Schlimme an diesem Film ist aber, daß die Schauspieler wohl ähnlich denken. Bei keinem, in keiner Szene, war wirkliche Todesangst zu spüren. Selbst bei der durchaus beklemmenden Szene im Luftschacht werden triviale Dialoge geführt. Es war einfach nur schlecht.
Obwohl handwerklich toll umgesetzt, kann ich nur feststellen: Herr Petersen, dies ist ihr künstlerischer Tiefpunkt. Willkommen im etablierten Hollywood.
Und für diesen Film gilt: Dringende unbedingte Warnung. Erfüllt nicht mal unterste Unterhaltungskriterien.
Nur gefreut habe ich mich, Richard Dreyfuss nach langer Zeit nochmals in einem Film sehen zu dürfen.
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