Ma Belle, My Beauty
USA, Frankreich 2021, Laufzeit: 93 Min.
Regie: Marion Hill
Darsteller: Idella Johnson, Lucien Guignard, Hannah Pepper-Cunningham
Innovatives Beziehungsdrama
Drei lieben sich
„Ma Belle, My Beauty” von Marion Hill
Im Titel des Langfilmdebüts von Marion Hill, „Ma Belle, My Beauty“, ist bereits eine Zweisprachigkeit angedeutet, die im Film selbst ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Denn im Zentrum steht eine amerikanisch-französische Dreierbeziehung, die in New Orleans ihren Anfang nahm und jetzt im südfranzösischen Anduze wieder aufgenommen werden wird. Dort haben sich mittlerweile die Sängerin Bertie (Idella Johnson) und der Musiker Fred (Lucien Guignard) im alten Landhaus seiner Eltern niedergelassen. Geheiratet haben die beiden nun auch, doch die Dritte im Bunde, Lane (Hannah Pepper), mit der das Paar in den USA noch liiert war, fehlte bei der Hochzeit. Fred hat Lane nun nach Frankreich eingeladen, obwohl er weiß, dass deren wortloses Verschwinden vor einigen Jahren Bertie hart getroffen hat. Er verspricht sich aber davon, dass Bertie wieder aufblüht und auch zu ihrer einstigen musikalischen Klasse zurückfindet, wenn ihre Liebhaberin die bereits etwas eingefahrene Ehe wieder bereichert. Bertie findet nach Lanes Ankunft tatsächlich wieder zu mehr Lebensfreude, doch als Lane auf einer Party mit der Israelin Noa (Sivan Noam Shimon) zu flirten beginnt, trifft das die Sängerin hart.
Nachdem Marion Hill bereits einige Kurzfilme gedreht hatte, von denen „Bird of Prey“ (2016) und „Goddess House“ (2018) ebenfalls lesbische Themen enthielten, sammelte sie sich mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion das Budget für ihr Langfilmdebüt „Ma Belle, My Beauty“ zusammen. Der Film ist ausgesprochen schön fotografiert (von Lauren Guiteras) und fängt die spannende Szenerie in und um Anduze, das als Tor zwischen der Provence und den Cevennen bezeichnet wird, auf malerisch-ansprechende Weise ein. Hinsichtlich der Geschichte merkt man dann allerdings schon, dass die Filmemacherin bislang lediglich Kurzformen inszeniert hat, denn für gut anderthalb Stunden passiert hier dann doch reichlich wenig, weshalb sich auch immer mal wieder Längen einschleichen. Am mitreißenden Spiel der talentierten Darsteller liegt es jedenfalls nicht, hier hätte es vielmehr einiger zusätzlicher dramatischer Zuspitzungen bedurft. Interessant hingegen ist auch der progressive Ansatz einer gut harmonierenden „Ménage-à-Trois“, in der sich drei Menschen lieben und respektieren, obschon nicht alle von ihnen auch sexuell miteinander involviert sind. Aufgrund der interessanten Darstellung einer modernen Beziehungsform ist der Film deswegen auf jeden Fall einen Blick wert.
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