Hypnotic
USA 2023, Laufzeit: 94 Min., FSK 16
Regie: Robert Rodriguez
Darsteller: Ben Affleck, Alice Braga, JD Pardo
>> www.hypnotic-film.de/
Genrethriller
It doesn’t make sense
„Hypnotic“ von Robert Godriguez
Robert Rodriguez machte sich dereinst einen Namen durch pfiffige Rückbesinnungen auf Grindhouse & Co: Initiiert durch seinen Low-Budget-Streifen „El Mariachi“ von 1992, surfte er fortan auf einer von Blut und Coolness befeuerten Genrewelle, durch die er die Nähe zu Quentin Tarantino fand, mit dem er fortan gemeinsame Projekte stemmte („From Dusk till Dawn“, das Grindhouse-Doublefeature). Auch wenn er mit „Sin City“ durch massiven Green Screen-Einsatz neuartige Wege ging, blieb er in der Folge seinen Wurzeln und einer überschaubaren Narration verhaftet. „Hypnotic“ bildet dahingehend keine Ausnahme. Anders als bei „El Mariachi“ erwirkt er damit allerdings weder Begeisterungsstürme noch Kultstatus, denn erfrischend ist das nicht mehr. Das Mainstreamkino ist längst in Tiefe, Komplexität und Cleverness gereift – da hat Rodriguez offensichtlich inzwischen den Anschluss verpasst.
Kurz zur Story: Polizist Danny (Ben Affleck) trauert seiner entführten Tochter hinterher. Zugleich hat es ein mysteriöser alter Mann (William Fichtner) auf ihn abgesehen. Gemeinsam mit einer Hypnotiseurin (Alice Braga) kommt Danny einem Geheimnis auf die Spur.
Auf den ersten Blick mag sich die Story dieses Sci-Fi-Actioners zwar twistreich ausgeben – am Ende stellt sie aber bloß ein Konglomerat dar aus längst bekannten Motiven, angefangen mit Don Siegels „Telefon“ bis hin zu Elementen aus „Star Wars“ – weitere handlungsbestimmende Zitate wollen wir nicht nennen, weil sie spoilern könnten. Wobei: Spoilern kann man eigentlich nicht, weil man sowieso schon alles kennt. Und das nicht nur im Hinblick auf Inhalt, sondern auch auf die Konstruktion narrative Täuschungsmanöver.
Natürlich werden Geschichten immer wieder in Variationen neu erzählt. So gesehen kann auch „Hypnotic“ als netter kleiner Genre-Beitrag funktionieren. Aber überraschen tut Rodriguez damit niemanden. Genau das aber beabsichtigt er. Und er hätte es 1992 vermutlich noch damit geschafft.
(Hartmut Ernst)
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